Südafrikas Vizepräsident lobt Kirchen für ihre Kritik

Kirche, "wichtige moralische Stimme"

Südafrikas Vizepräsident Cyril Ramaphosa hat die Kirchen des Landes für ihre jüngste Kritik an der Regierung gelobt. Die Kirche bleibe eine wichtige moralische Stimme, sagte Ramaphosa  bei einer Veranstaltung der Methodistenkirche in der Provinz Ostkap. 

Demonstration gegen Zuma  / © unbekannt (dpa)
Demonstration gegen Zuma / © unbekannt ( dpa )

Der Südafrikanische Kirchenrat (SACC) hatte Staatspräsident Jacob Zuma in den vergangenen Monaten wiederholt zum Rücktritt aufgerufen. Grund waren mehrere Korruptionsskandale und das Bekanntwerden einer Beeinflussung der Regierungsgeschäfte durch Zumas Geschäftspartner. "Wenn eine Regierung die Verfassung nicht mehr achtet, hat sie keine Daseinsberechtigung mehr", sagte der SACC-Vizevorsitzende, Pfarrer Frank Chikane, Ende Juni gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Südafrikas Vizepräsident Cyril Ramaphosa hat die Kirchen des Landes für ihre jüngste Kritik an der Regierung gelobt. Laut Ramaphosa "überrascht es nicht, dass sich der Kirchenrat angesichts der Vorwürfe zum Handeln aufgerufen sieht". Mit ihrer eigens gegründeten Untersuchungskommission hätten die Kirchen "großes Engagement" bewiesen, um die Missstände in der Gesellschaft zu bekämpfen, zitieren lokale Medien den Vizepräsidenten.

Ramaphosa gilt als Anwärter auf das Präsidentenamt, wenn der regierende Afrikanische Nationalkongress (ANC) im Dezember einen neuen Parteiführer wählt. Seine jetzige Aussage signalisiert einen Kurswechsel, nachdem Präsident Zuma vorwiegend die Unterstützung von Freikirchen suchte. Die traditionellen Kirchen hatte Zuma Ende vergangenen Jahres aufgerufen, sich "nicht in Politik einzumischen" und stattdessen für Politiker zu beten. 


Quelle:
KNA