Südkoreas Bischöfe fordern Aufklärung von Halloween-Unglück

"Ablauf der Tragödie gründlich untersuchen"

Die katholischen Bischöfe Südkoreas fordern nach der Massenpanik mit mehr als 150 Toten während Halloween-Partys in Seoul eine eingehende Untersuchung. Sie sprachen den Hinterbliebenen ihr tiefes Beileid aus und riefen zum Gebet auf.

Ein Mann verneigt sich zum Gedenken an die Opfer einer tödlichen Massenpanik in Seoul / © Ahn Young-Joon/AP (dpa)
Ein Mann verneigt sich zum Gedenken an die Opfer einer tödlichen Massenpanik in Seoul / © Ahn Young-Joon/AP ( dpa )

Nach der Massenpanik mit mehr als 150 Toten während Halloween-Partys in Seoul fordern die katholischen Bischöfe in Südkorea eine eingehende Untersuchung zur Ermittlung der Ursache des Unglücks. Die zuständigen Behörden müssten den Ablauf der Tragödie "gründlich untersuchen und sicherstellen, dass sich Verantwortungslosigkeit und Vergesslichkeit nicht wiederholen", erklärte die Bischofskonferenz von Korea nach Angaben des Nachrichtenportals "Vatican News" (Dienstag).

Beileid für die Hinterbliebenen

"Wir vertrauen der Barmherzigkeit Gottes die Opfer an, die unglücklicherweise bei dieser Tragödie ihr Leben verloren haben", so die Bischöfe weiter. Die Kirchenvertreter sprachen den Hinterbliebenen ihr tiefes Beileid aus und riefen zum Gebet für die rasche Genesung der Verletzten auf.

Auch der Erzbischof von Seoul, Peter Chung Soon-taek, drückte sein Beileid aus und betete für die Opfer und ihre Familienangehörigen sowie für die involvierten Behörden und alle, die an den Rettungsarbeiten am Unglücksort beteiligt waren.

Fehler beim Sicherheits-Management

Bei dem Massengedränge in dem beliebten Ausgehviertel Itaewon in Seoul kamen in der Nacht auf Sonntag nach jüngsten Behördenangaben 156 Menschen, vorrangig junge Frauen, ums Leben. Nach zwei Jahren Pandemiepause waren schätzungsweise 100.000 überwiegend junge Menschen in die schmalen Gassen mit Bars und Clubs geströmt. Dort wurden die Opfer nach Behördenangaben zu Tode getreten oder erstickten.

Der nationale Polizeichef Yoon Hee Keun räumte am Dienstag Fehler beim Sicherheits-Management ein. Er kündigte an, ein unabhängiges Untersuchungsgremium werde innerhalb der Polizeibehörde die Vorgänge untersuchen.

Papst betet für Todesopfer der Massenpanik in Seoul

Papst Franziskus hat den Opfern der tödlichen Massenpanik während der Halloween-Feiern in Südkorea seine Anteilnahme ausgedrückt.

"Lasst uns zum wiederauferstandenen Herrn für diejenigen, besonders jungen Menschen, beten, die in der vergangenen Nacht in Seoul wegen des tragischen und plötzlichen Menschengedränges gestorben sind", sagte das 85 Jahre alte Kirchenoberhaupt der Katholiken am Sonntag vor zahlreichen Pilgern auf dem Petersplatz in Rom.

Papst Franziskus hält seine Ansprache während des Mittagsgebets / © Gregorio Borgia/AP (dpa)
Papst Franziskus hält seine Ansprache während des Mittagsgebets / © Gregorio Borgia/AP ( dpa )
Quelle:
KNA