Das teilte Synoden-Generalsekretär Kardinal Lorenzo Baldisseri bei einer Pressekonferenz mit. Das Treffen vom 6. bis 27. Oktober steht unter dem Motto "Amazonien - neue Wege für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie". Der brasilianische Kardinal Claudio Hummes betonte, man müsse "neue Wege" für einen Zugang der oft entlegenen Gemeinden zu Eucharistiefeiern suchen. Mit Blick auf mögliche Ausnahmen von der Zölibatsverpflichtung für Priester sagte Generalsekretär Baldisseri, die Synodenväter könnten "frei diskutieren und Vorschläge machen".
Auf eine Frage nach dem fehlenden Stimmrecht für Frauen bei der Synode antwortete er ausweichend. Als aktuelle Zahl der stimmberechtigten Synodenmitglieder nannte Baldisseri 185. Eingeladen seien alle Ordinarien und Weihbischöfe des Amazonasgebiets. Von den 113 Synodenvätern aus den betreffenden Kirchenbezirken in neun Ländern stammen allein 57 aus Brasilien.
"Interpretation dieser Normen durch den Papst"
Papst Franziskus berief darüber hinaus persönlich 33 weitere Mitglieder vor allem aus Weltregionen mit ähnlichen Problemlagen, etwa dem Kongobecken. Die Gruppe von Sondergästen, die aufgrund ihrer wissenschaftlichen Kompetenz oder als Vertreter einschlägiger Institutionen ausgewählt wurden, ist laut Baldisseri mit zwölf Teilnehmern größer als bei jeder Sondersynode zuvor. Hinzu kommen sechs ökumenische Beobachter, 25 Experten und 55 sogenannte Hörer. 17 der gut 280 Teilnehmer sind Indigene. Die Zahl der Frauen beträgt 35, davon 20 Ordensfrauen.
Zum fehlenden Stimmrecht für Frauen verwies Baldisseri auf das Kirchenrecht und auf die "Interpretation dieser Normen durch den Papst". Auf Antrag habe Franziskus in der Vergangenheit schon Ausnahmen zugelassen und etwa Ordensmännern ohne Priesterweihe ein Stimmrecht zugestanden. Ob das Synodensekretariat eine entsprechende Anfrage auch für die Frauen bei dieser Synode stellte, sagte Baldisseri nicht.
Zweifacher Brennpunkt
Thematisch habe die Synode einen zweifachen Brennpunkt, betonte der Kardinal. Es gehe um die "Verkündigung des Heils in Jesus Christus", aber auch um Ökologie "angesichts der Bedeutung des Amazonasgebietes für den ganzen Planeten". Ähnlich erinnerte Kardinal Hummes, der als sogenannter Generalrelator eine zentrale Moderatorenrolle bei der Synode spielt, an eine Aussage der Papst-Enzyklika "Laudato Si" (2015); es gebe "nicht zwei Krisen nebeneinander, eine der Umwelt und eine der Gesellschaft, sondern eine einzige und komplexe sozio-ökologische Krise".
Hummes sagte, Evangelisieren heiße, "Jesus Christus und sein Reich zu verkündigen und konsequenterweise das 'gemeinsame Haus' zu schützen". Es gehe um Schutz und Verteidigung des Lebens, gleich ob es sich um Menschen, besonders die dort lebenden Indigenen, oder die biologische Vielfalt handele. Papst Franziskus spreche mit Blick auf die Verflechtung von Mensch, Gesellschaft und Natur von einer "ganzheitlichen Ökologie". Nötig sei eine "ökologische Bekehrung", ausgerichtet am heiligen Franz von Assisi (1181-1226), sagte Hummes, der auch Präsident des kirchlichen Panamazonien-Netzwerks REPAM ist.
Das Programm der Synode sieht vor, dass Baldisseri als Generalsekretär in einem Eröffnungsvortrag den Ablauf erläutert und Generalrelator Hummes in die Thematik einführt. Wortbeiträge der Teilnehmer sind auf vier Minuten begrenzt. Jeweils zum Abschluss der Plenarversammlungen ist eine freie Diskussion möglich. Anhand der Ergebnisse aus kleineren Beratungsrunden und der Beiträge im Plenum erarbeiten der Generalrelator und die Sondersekretäre der Synode einen Entwurf für ein Schlussdokument, der in der Versammlung diskutiert und zur Abstimmung gebracht wird.