Der Tag des afrikanischen Kindes (Youth Day) ist ein internationaler Gedenktag, am 16. Juni 2015 stattfindet. Er wurde 1991 eingeführt und erinnert an den Beginn der Rassenunruhen in Soweto (1976) nahe Johannesburg. Der frühere Name des Aktionstags war Soweto-Tag. Er wurde zunächst in Südafrika begangen, dann durch die Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) veranstaltet und inzwischen durch die UNICEF.
Der Aufstand in Soweto, auch als Schüleraufstand bezeichnet, begann am 16. Juni 1976 in Soweto in Südafrika. Er forderte zahlreiche Todesopfer und führte zu lange andauernden, landesweiten Protestaktionen gegen die rassistische Bildungspolitik und das gesamte Apartheidsregime des Landes.
Afrikaans sollte Unterrichtssprache werden
Auslöser des Aufstandes waren die Pläne des Bildungsministers, wonach Afrikaans, die Sprache der weißen burischen Herrschaftsschicht, als verbindliche Unterrichtssprache eingeführt werden sollte. Die schwarzen Schülerinnen und Schüler, die diese Sprache zum Teil kaum beherrschten, sahen sich dadurch ihrer Chancen im Bildungssystem beraubt. Sie formierten sich am 16. Juni 1976 zu einem Demonstrationszug mit etwa 15.000 Teilnehmern.
Die Polizei schlug die Demonstration blutig nieder: Nach ihren Angaben starben bei den Auseinandersetzungen 575 Menschen, die Gegenseite spricht von weit höheren Opferzahlen. Zahlreiche Kinder und Jugendliche wurden inhaftiert. Durch Folter versuchte die Polizei, die Anführer des Aufstands herauszufinden. Die Unruhen griffen auf andere Townships über und dauerten bis 1978 an. Darüber hinaus kam es zu Streiks und zu internationalen Protesten. (dr)