Taizé-Jugendtreffen beginnt in Straßburg

Über Konfessionen und Nationalitäten hinweg

Zum Taizé-Jugendtreffen kommen mehr als 20.000 junge Christen aus ganz Europa nach Straßburg. Hier ein Fest der Versöhnung zu feiern ist ein ganz besonderes Zeichen, betont Pfarrer Dr. Dominik Meiering im DOMRADIO.DE-Interview.

Taizé-Treffen / © Jörg Loeffke
Taizé-Treffen / © Jörg Loeffke

DOMRADIO.DE: Das Jugendtreffen von Taizé findet erstmals grenzüberschreitend statt - wie wichtig ist dieses Signal?

Pfarrer Dominik Meiering (Stadtjugendseelsorger von Köln): Sehr wichtig, zumal wir uns ja in Straßburg treffen, einer europäischen Stadt, und im Elsaß, also einem Landstrich Europas, der zwischendurch immer wieder abwechselnd Deutschland und Frankreich gehörte, und wo sich die brutalsten und herausfordernsten Kriegsgeschichten Europas abgespielt haben. 

Dort jetzt grenzüberschreitend miteinander zu einem Fest der Versöhnung und der Solidarität zusammenzukommen, das ist schon ein besonderes Zeichen.

DOMRADIO.DE: Was begeistert die Jugendlichen da mitzumachen?

Meiering: Viele Jugendliche waren schon einmal in Taizé und sind deshalb mit der Idee von Taizé sehr verbunden. Die Idee ist ja, mit Jugendlichen aus ganz Europa zusammen zu kommen und mit ihnen gemeinsam sich Christus zu nähern, über Konfessionen und Nationalitäten hinaus und hinweg. Das, was man in Taizé erleben kann, dass man miteinander über die Bibel ins Gespräch kommt, dass man miteinander beten kann, auf ganz einfache und schlichte Weise - das sind Dinge, die auch bei diesem europäischen Jugendtreffen in Straßburg erlebbar werden. 

Viele sehnen sich danach, genau das an diesem besonderen Ort zu erleben. Aber wir haben auch jede Menge Leute dabei, die noch nie dabei waren und das erste Mal da hinein schnuppern - aber ich bin mir sicher, dass auch sie eine gute Erfahrung machen werden! 

DOMRADIO.DE: Gebet und Meditation statt lauter Feuerwerke zum Jahreswechsel. Wie kommt das bei den Jugendlichen an?

Meiering: Sehr gut, erstaunlicherweise. Es gibt auch viele Jugendliche, die sagen: Es ist gut, Silvester einmal ganz anders zu erleben als "normal". Miteinander in der Kirche zu sein, zu beten für den Frieden und sich zu erinnern an die Menschen, die einem kostbar und wertvoll sind, den eigenen Auftrag als Christ in der Welt zu erkennen, solche Dinge. Das hat schon eine Kraft. 

Allerdings wird anschließend natürlich auch gefeiert. Also es ist nicht so, dass nur alle brav auf den Knien sind - anschließend gibt es natürlich auch eine Riesenparty und Feuerwerk.

Das Interview führte Tobias Fricke.

DOMRADIO.DE überträgt die Lichterfeiern aus Straßburg:

  • Samstag, 28.12., 19 Uhr - live im Internet
  • Sonntag, 29.12., 19 Uhr - live im Internet
  • Montag, 30.12., 19 Uhr - live im Internet
  • Dienstag, 31.12., 19 Uhr - live im Internet
  • Im Radio senden wir die Lichterfeiern am Samstag, 28.12., und am Montag, 30.12., ab 22 Uhr

Taizé

Taizé ist ein Symbol der ökumenischen Bewegung. Der Ort im südlichen Burgund ist Sitz einer christlichen Gemeinschaft und wurde zum Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt. Der Bruderschaft gehören rund 100 Männer aus etwa 30 Ländern an, die aus der evangelischen und katholischen Kirche stammen. Von ihnen lebt etwa ein Viertel in kleinen Gemeinschaften in Asien, Afrika und Südamerika. Diese Brüder teilen ihr Leben mit Straßenkindern, Gefangenen, Sterbenden und Einsamen.

Hände beim Taizé-Gebet / © Harald Oppitz (KNA)
Hände beim Taizé-Gebet / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
DR