Taizé-Treffen in Madrid ohne das Kölner Crux

Panama statt Madrid?!

In Madrid treffen sich gerade 15.000 Jugendliche aus ganz Europa. Zu dem jährlichen Treffen zum Jahreswechsel lädt die Gemeinschaft von Taizé ein. Pfarrer Matthäus Hilus vom Jugendpastoralen Zentrum "Crux" ist diesmal nicht dabei. 

Lichtinstallation im Jugendpastoralen Zentrum "Crux" / © Beatrice Tomasetti (DR)
Lichtinstallation im Jugendpastoralen Zentrum "Crux" / © Beatrice Tomasetti ( DR )

DOMRADIO.DE: Warum fehlen Sie bei diesem Treffen in Madrid?

Matthäus Hilus (Stadt- und Jugendseelsorger in Köln und im Rhein-Erft Kreis​): Leider bin ich über Silvester dieses Jahr in Köln und nicht in Madrid beim Europäischen Jugendtreffen. Es gehört eigentlich zum guten Ton für die Stadtjugendseelsorge, für das "Crux" und auch für den Rhein-Erft-Kreis, dass wir zum Taizé-Treffen fahren. Das hat sich so wunderbar etabliert und ist auch ein sehr wichtiger Termin im Jahr. Dieses Jahr haben wir etwas Größeres vor: Und zwar fliegen viele aus dem "Crux" und aus der Stadt Köln und aus dem Rhein-Erft-Kreis am 15. Januar zum Weltjugendtag nach Panama.

DOMRADIO.DE: Deshalb auch die Tigerente im Weihnachtsbaum des Jugendpastoralen Zentrums namens "Crux" in Köln an der Kirche St. Johann Baptist?

Hilus: Ja, das war ein Ergebnis unserer etwas anarchischen Weihnachtsschmuck-Aktion, als wir die Bäume aufgestellt haben, und irgendwann ist die Ente, die wir an Karneval durch die Stadt gezogen haben, irgendwie im Baum gelandet und da ist sie bis heute.

DOMRADIO.DE: Welche Bedeutung kommt solchen Treffen wie dem Taizé-Treffen oder auch dem Weltjugendtag zu in der Jugendpastoral?

Hilus: Ich denke, es sind wirklich Ereignisse, die tief und lebenslang prägen können. Zum einen kommt man mal raus aus seinem gewohnten Umfeld und erlebt einfach ganz neue Formen von Frömmigkeit, von Kultur. Und man erweitert unglaublich seine Horizonte, sei es menschlich, sei es aber auch im Glauben. Es sind Ereignisse, die dann auch die Arbeit vor Ort sehr prägen können und neue Dynamiken auslösen können.

DOMRADIO.DE: Gerade fünf Monate vor der Europawahl kommt so einem Europäischen Jugendtreffen auch dadurch eine ganz besondere Bedeutung zu, oder?

Hilus: Ich denke, das Besondere an den Treffen von Taizé ist, dass sie immer auch politisch sind und dass man auch über politische Themen und gemeinsame Perspektiven auch für Europa ins Gespräch kommt. Insofern halte ich das Treffen in Madrid für sehr wichtig. Die Lage in Spanien ist alles andere als einfach. Die Einheit des Landes ist angekratzt, würde ich einmal sagen. Ich glaube, auch von diesen Treffen kann ein sehr gutes, schönes Signal ausgehen für die Einheit Europas und für die Solidarität untereinander.

DOMRADIO.DE: Wie bereitet sich das "Crux" auf Panama vor, auf den Weltjugendtag?

Hilus: Zum einen ist da eine riesige Vorfreude und schon langsam eine leichte Aufgeregtheit auf diese große Reise. Ich bin sehr froh, dass sich so viele junge Menschen angemeldet haben. 33 junge Leute haben sich im "Crux" angemeldet, um nach Panama zu fliegen. Nicht nur aus Köln, auch aus dem Rhein-Erft-Kreis, sogar jemand aus Hannover hat sich in die Gruppe verirrt ... Wir sind eine sehr bunte Truppe mit sehr großem Altersunterschied, die sich aber sehr gut ergänzen wird. Wir haben zwei interne Vortreffen gemacht. Und jetzt sind wir in den letzten Vorbereitungen: Packen der Beutel mit allen Tickets und die T-Shirts sind gedruckt. Wir sind voller Vorfreude!

Das Gespräch führte Tommy Millhome.


Matthäus Hilus (Archiv) / © N.N. (berufen.de)
Matthäus Hilus (Archiv) / © N.N. ( berufen.de )
Quelle:
DR