Nach dem Abschluss der Tarifverhandlungen für die Ärzte der kommunalen Kliniken stehen nun die Tarifverhandlungen für die 34.000 Ärztinnen und Ärzte in katholischen Krankenhäusern an.
Ziel der Mitarbeiterseite ist ein schneller Tarifabschluss auf kommunalem Niveau. Die Arbeitgeberseite betont, die Übernahme des Tarifabschlusses für die kommunalen Kliniken gehe an der wirtschaftlichen Realität der 365 katholischen Krankenhäuser vorbei. Ein erster Verhandlungstermin am Donnerstag verlief ergebnislos.
Oliver Hölters, Sprecher der Caritas-Mitarbeiterseite, warf den Dienstgebern am Freitag in Freiburg vor, sich zu verweigern und auf Zeit zu spielen. "Das fällt hunderten von Caritas-Krankenhäusern bei ihrer Personalsuche auf die Füße", sagte er. "Je später wir uns einigen, desto schlechter für die Caritas."
Die Mitarbeitervertreter fordern neben einer Gehaltssteigerung von 8 Prozent eine leistungsgerechtere Vergütung von Bereitschaftsdiensten und Rufbereitschaft. Wie in vergangenen Tarifrunden ist die Reduzierung der Arbeitsbelastung und damit der Gesundheitsschutz ein weiterer Schwerpunkt.
Extrem angespannte Situation
Die Arbeitgeberseite warf den Mitarbeitervertretern ihrerseits vor, erst spät in die Verhandlungen eingestiegen zu sein. Johannes Brumm, Sprecher der Dienstgeberseite, erklärte, die finanzielle Situation der katholischen Krankenhäuser sei bereits extrem angespannt.
Anders als die Krankenhäuser im Tarifbereich des Öffentlichen Dienstes verfügten die Häuser im Bereich der Caritas nicht über die Unterstützung der Kommunen, um Liquiditätsengpässe zu überbrücken. "Wir werden nicht zulassen, dass weitere katholische Kliniken in finanzielle Schieflagen gebracht oder sogar in die Insolvenz getrieben werden." Die Gespräche würden bei der Sitzung der Bundeskommission am 20. März fortgesetzt.
Änderungen für kommunale Kliniken
Der Marburger Bund und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände hatten sich nach monatelangen Tarifverhandlungen Mitte Januar auf einen neuen Tarifvertrag für Ärzte kommunaler Kliniken verständigt. Er sieht unter anderen vor, dass die Gehälter rückwirkend zum 1. Juli 2024 um vier Prozent angehoben werden.
In einem weiteren Schritt werden die Gehälter zum 1. August um zwei Prozent und zum 1. Juni 2026 erneut um zwei Prozent steigen. Die Entgelte für Bereitschaftsdienste und der Einsatzzuschlag im Rettungsdienst sollen sich entsprechend erhöhen. Auch die Zulagen für Schichtarbeit und Wechselschichtarbeit werden auf insgesamt 315 Euro monatlich angehoben. Auch der Zuschlag für Nachtarbeit steigt, die Samstagsarbeit soll ebenfalls besser vergütet werden.