Die Taufe des Johannes hatte nicht die Kraft, etwas Neues zu schaffen, predigte Weihbischof Ansgar Puff im Kölner Dom. Johannes haben den Menschen keine neue Perspektive geben können. Als dann Jesus zu ihm kommt, erwarte der Täufer, dass Jesus nun an seine Stelle treten werde. Aber es kommt anders: Jesus stellt sich in die Reihe der Täuflinge. Als sich dann der Himmel öffnet, werde deutlich geworden, so Weihbischof Ansgar: "Da lässt sich der Sohn Gottes taufen. Er ist Gott."
"Neben die Menschen, die fix und fertig sind, die vielleicht alles im Leben falsch gemacht haben, die keine Beziehung mehr zu Gott haben zu denen, die in ihrer Verzweiflung unterzugehen drohen, neben die stellt sich Gott", so der Weihbischof. So zeige er: "Ich bin bei dir. Ich bin an deiner Seite."
In der Taufe empfingen alle Christen den Heiligen Geist, der sich aber oftmals in einem "Standby-Modus" befinde. Er dränge sich nicht auf, sondern müsse aktiviert werden. "Er respektiert unsere Freiheit, aber er wartet darauf, dass wir ihn einladen, dass er in uns wirken darf."
Zum Fest "Taufe des Herrn"
“Es geschah aber, dass sich zusammen mit dem ganzen Volk auch Jesus taufen ließ.” (Lk 3,21)
Jesus stellt sich mit dem Empfang der Taufe durch Johannes den Täufer in die Reihe der Sünder. Der Vater im Himmel bezeugt ihn, den die Zeitgenossen für den Sohn des Zimmermanns aus Nazaret halten, als seinen geliebten Sohn. Johannes offenbart Jesu Sendung, die Sünde derWelt auf sich zu nehmen (Joh 1,29). In der Erfüllung des göttlichen Willens sollen auch wir den Weg gehen, der zum Leben führt. So zeigt sich bei der Taufe Jesu die Offenbarung unserer Berufung zur Gotteskindschaft in der Kirche.
Aus: TeDeum. Das Stundengebet im Alltag. Januar 2022, www.tedeum-beten.de