Tausende Israelis spenden für Opfer von Siedlergewalt

"Glauben an die Menschheit nicht verlieren"

Tausende Israelis sind einem Aufruf des israelischen Parlamentsabgeordneten Jaja Fink gefolgt und haben für die palästinensischen Opfer der Gewalt israelischer Siedler in Huwara im besetzten Westjordanland gespendet.

In Huwara im Westjordanland kam es zu schweren Ausschreitungen israelischer Siedler. Sie haben am. 26.02.2023 mehrere Autos und Gebäude in Brand gesetzt. / © Majdi Mohammed (dpa)
In Huwara im Westjordanland kam es zu schweren Ausschreitungen israelischer Siedler. Sie haben am. 26.02.2023 mehrere Autos und Gebäude in Brand gesetzt. / © Majdi Mohammed ( dpa )

Jaja Fink (Arbeiterpartei) rief zu der Aktion auf mit den Worten, "alle, die Israel lieben und den Glauben an die Menschheit nicht verlieren wollen", seien eingeladen, "den unschuldigen Bewohnern zu helfen, deren Häuser bei den Unruhen" beschädigt wurden. Bis Dienstagmittag kamen bei einer am Montagmorgen lancierten Online-Crowdfunding-Kampagne bisher knapp 325.000 Euro zusammen.

"Zivile Rettungsaktion"

Fink begründete seine Initiative damit, dass er sich "als religiöser Mensch, als Jude und als Zionist gezwungen" sehe, etwas zu unternehmen. Als Reservist habe er im vergangenen Jahr 50 Tage damit verbracht, Israelis vor Terroristen zu schützen. Die Spendenkampagne sehe er "als eine zivile Rettungsaktion". Die Kampagne widmete er den beiden bei einem Terroranschlag am Sonntag in Huwara getöteten Israelis.

Eskalation, Zerstörung, Tote

Nach dem Terroranschlag war es in Huwara zu massiver Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser und palästinensisches Eigentum gekommen. Dabei wurde ein Palästinenser erschossen, weitere einhundert wurden verletzt. In mehreren palästinensischen Orten wurden Häuser und Fahrzeuge in Brand gesteckt.

Israels Armee verstärkt nach Eskalation Präsenz im Westjordanland

Die israelische Armee hat nach einer Eskalation der Gewalt im Westjordanland ihre Präsenz dort weiter verstärkt. Das Militär habe ein Bataillon der Infanteriebrigade Givati dorthin verlegt, sagte ein Militärvertreter am Montag. Am 26. Februar waren bereits zwei Bataillone einer anderen Einheit entsandt worden, um eine weitere Eskalation zu verhindern. Zu einem Bataillon gehören jeweils mehrere Hundert Soldaten.

Israelische Streitkräfte sind in der Stadt Huwara im Westjordanland verstärkt nach der Gewalteskalation im Einsatz / © Ilia Yefimovich (dpa)
Israelische Streitkräfte sind in der Stadt Huwara im Westjordanland verstärkt nach der Gewalteskalation im Einsatz / © Ilia Yefimovich ( dpa )
Quelle:
KNA