Tausende junge Menschen demonstrieren für mehr Klimaschutz

 (DR)

Tausende Jugendliche, aber auch viele junge Familien aus ganz Europa und Übersee haben am Freitag in Aachen für Klimagerechtigkeit und einen früheren Ausstieg aus der Braunkohle demonstriert. Die Bewegung "Fridays for Future" sprach von der "bisher größten Demonstration dieser Art für den Klimaschutz in der Bundesrepublik" und schätzt die Zahl der Teilnehmer auf 35.000. Menschen aus über 17 Nationen beteiligten sich daran, sie kamen unter anderem aus den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Spanien, Italien, Polen oder Tschechien, aus Australien, Indien und den Philippinen.

"Fridays for Future" habe Aachen zum einen als Veranstaltungsort gewählt, weil die Stadt in der Nähe der Braunkohlentagebaue Garzweiler und Hambach und der Braunkohlenkraftwerke mit dem höchsten CO2-Ausstoß in Europa liege, gleichzeitig die störanfälligen belgischen Atommeilern in Tihange nur wenige Kilometer entfernt seien, hieß es. Und zum anderen sei man als Stadt im Dreiländereck der ideale Standort für eine internationale Demonstration. Lina Göbbeler vom Organisationsteam erklärte, "wir wissen sehr wohl, dass Klimaschutz keine nationale Angelegenheit ist, sondern nur international gelöst werden kann". Sie wies darauf hin, dass sich nur mit einem Kohleausstieg bis 2030 die Ziele des Pariser Abkommens für eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Prozent erreichen ließen.

In einem Sternmarsch aus vier Richtungen waren die Demonstranten in La-Ola-Wellen oder in Begleitung einer niederländischen Blaskapelle zum Aachener Stadion gegangen. Dort fand die über vierstündige Abschlussveranstaltung statt, zu der neben Live-Musik auf der Bühne und wenige Meter entfernt von einem Solisten am Klavierflügel auch Berichte über die jetzt schon erlebbaren Folgen des Klimawandels zum Beispiel in Indien gehörten. Schon einen Tag zuvor waren etwa 1.000 Demonstranten mit zwei Sonderzügen aus Basel und dem bayerischen Freilassing nach Aachen gekommen und hatten im Parkhaus am Stadion Tivoli übernachtet.

"Fridays for Future" kündigte an, sich auch in den anstehenden Sommerferien weiter für mehr Klimaschutz einzusetzen. Göbbeler: "Die Klimakatastrophe macht keine Ferien, also machen wir auch keine Ferien." (epd, 21.6.19)