Das Jahr 2017 ist da. Millionen Menschen weltweit begrüßten das neue Jahr. Auch in Deutschland feierten sie mit großen Feuerwerken. In Berlin, München und Köln verliefen die Partys überwiegend friedlich, aber unter strengem Polizeischutz. Als erste hatten die Menschen auf Samoa und anderen pazifischen Inseln den Jahreswechsel bejubelt: Punkt 11.00 Uhr Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) begann dort 2017.
Anschlag in Istanbul
Die Feiern wurden allerdings von einem Terrorangriff in Istanbul überschattet. Bei der Attacke in einem der größten Nachtclubs im Zentrum der Stadt wurden mindestens 39 Menschen getötet, mindestens 69 verletzt. Istanbuls Gouverneur Vasip Sahin sagte: "Das ist ein Terrorangriff." Ein Angreifer habe sich Zugang zum Club verschafft, indem er am Eingang einen Polizisten und einen Zivilisten erschossen habe.
Das deutsche Auswärtige Amt zeigte sich erschüttert über den Anschlag.
Auch die Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt und Anton Hofreiter, zeigten sich bestürtzt: "Wir trauern mit den Menschen in der Türkei. Der fürchterliche Anschlag von Istanbul macht uns fassungslos."
Der Leiter des türkischen Amts für religiöse Angelegenheiten (Diyanet), Mehmet Görmez, verurteilte die Tat. Sie sei "barbarisch und abscheulich", schrieb er auf Twitter. Terror könne niemals hingenommen werden - ganz egal, von wem er ausgehe oder gegen wen er sich richte. "Ich verurteile die Terroristen aufs Schärfste, die für dieses Massaker verantwortlich sind", so Görmez. Kein muslimisches Gewissen könne etwas Derartiges akzeptieren.
Größte deutsche Party in Berlin
In Berlin kamen zu Deutschlands größter Silvesterparty laut der Veranstalter Hunderttausende Besucher. Die Partymeile vor dem Brandenburger Tor wurde mit Betonpollern und anderen Sperren gegen mögliche Angriffe mit Fahrzeugen gesichert. Köln feierte ein Jahr nach den massenhaften sexuellen Übergriffen in der Silvesternacht ebenfalls mit einem großen Polizeiaufgebot den Jahreswechsel.
Auch im Ausland gab es häufig strenge Sicherheitsvorkehrungen - zum Beispiel in Paris. Mit einem Feuerwerk am Prachtboulevard Champs-Élysées feierten die Menschen dort trotz eisiger Temperaturen das neue Jahr. Wegen der Terrorgefahr hatten die Behörden etwa Zufahrten mit Betonblöcken und Fahrzeugen versperrt.
Pünktlich zum Glockenschlag des Big Ben um Mitternacht begrüßten die Londoner das neue Jahr mit einem knapp zwölfminütigen Feuerwerk am Riesenrad London Eye an der Themse. Abgestimmt war das Spektakel zu Musik, unter anderem auch von Pop-Größen wie Prince, David Bowie und George Michael, die im vergangenen Jahr gestorben waren.
Schon um 14.00 Uhr deutscher Zeit erlebten allein im Hafen von Sydney mehr als eine Million Zuschauer ein gigantisches Feuerwerk. Über dem berühmten Opernhaus in der australischen Metropole flogen bei sommerlichen Temperaturen zwölf Minuten lang Raketen in den Nachthimmel. Bei Unfällen mit Feuerwerkskörpern starben in der Nacht zwei Männer.
In Tokio ließen die Menschen Hunderte weiße Ballons in die Luft steigen. In den buddhistischen Tempeln in ganz Japan läuteten die Glocken genau 108 Mal, um die Menschen von einer der 108 irdischen Begierden zu befreien.
Teilweise Böllerverbot in Italien
Für die mehr als 1,3 Milliarden Einwohner Chinas - des bevölkerungsreichsten Landes der Erde - begann das neue Jahr gleichzeitig (um 17.00 Uhr MEZ); das Riesenreich hat nur eine einzige Zeitzone. In den großen Städten des Landes gab es in diesem Jahr keine offiziellen Feiern zu Silvester. Der 1. Januar ist zwar auch in der Volksrepublik ein Feiertag, nach dem traditionellen Mondkalender der Chinesen beginnt das neue Jahr aber erst gut einen Monat später. Allerdings richtete die Sonderverwaltungszone Hongkong ein spektakuläres Feuerwerk zum Jahreswechsel 2016/17 aus.
In vielen Städten Indiens wie Neu Delhi und Bangalore strömten die Menschen zu Partys im Stile von Bollywood-Filmen. Aus Sorge um Terrorattacken herrschten vielerorts ebenfalls strenge Sicherheitsvorkehrungen.
Auch in Italien war man vorsichtig, nachdem vor wenigen Tagen nahe Mailand der mutmaßliche Attentäter von Berlin erschossen wurde. In Rom und anderen großen Städten des Landes galten verschärfte Sicherheitsvorkehrungen. Unter anderem in Turin, Bologna und Venedig war Medienberichten zufolge ein Böllerverbot in Kraft.