Dies müsse "gegenüber Gott, Jesus Christus, dem Volk Gottes, gegenüber den Missbrauchsopfern, gegenüber zivilen Autoritäten wegen der Nichtrespektierung öffentlicher Rechte" geschehen. Täter müssten als solche behandelt werden, das Bischofs-Kollegium dürfe keine Missbrauchsfälle mehr vertuschen, forderte er in einem Offenen Brief an den Papst in der "Herder-Korrespondenz".
"Solide" Lösungen suchen
Weiter regt der 93-Jährige mit Blick auf den Beginn der "eigentlichen Synodalphase" nach dem ersten Beratungsprozess auf Ebene der Diözesen an, "die Missbrauchsproblematik als den faktischen Ausgangspunkt für die angestrebte synodale Vertiefung" zu verwenden. Daraus ergäben sich solide und langhaltige Lösungen.
Hünermann ist Ehrenpräsident der Europäischen Theologengesellschaft, Mitherausgeber der theologischen Buchreihe "Quaestiones Disputatae" und war Präsident des Katholischen Akademischen Ausländer-Dienstes. Lange Zeit lehrte der katholische Priester an den Universitäten Freiburg, Münster und Tübingen. 1989 erhielt er das Bundesverdienstkreuz.