Der kirchenpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Volker Münz, bestreitet eine Radikalisierung seiner Partei und distanziert sich zugleich von Äußerungen des thüringischen Landesvorsitzenden Björn Höcke. Er bedauere und kritisiere manche Aussagen aus der AfD, sagte Münz dem evangelischen Monatsmagazin "chrismon".
"Könnte nicht gut schlafen"
Der sächsische Theologe Frank Richter indes attestierte der AfD "Klärungsbedarf". "Ich sehe sehr viel Hass in der AfD", sagte Richter, langjähriger Direktor der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung. "An Ihrer Stelle könnte ich nach Reden von Björn Höcke nicht gut schlafen.
Die Christen in der AfD müssen schreien, wenn sie so eine Sprache hören", sagte Richter in dem Streitgespräch mit Münz und warf der AfD Ausgrenzung und Menschenfeindlichkeit vor. "Die Art, wie auf Veranstaltungen Ihrer Partei Menschen anderer Kultur herabgesetzt werden, entspricht nicht dem Christsein", sagte Richter, der katholischer Priester war und zum evangelischen Christen konvertierte.
"Meine Partei setzt keine Menschen herab"
Münz entgegnete: "Meine Partei setzt keine Menschen herab. Wir reden über das Verhältnis von christlichem Glauben und Politik." Leider könne man mit der Bibel nicht unmittelbar Politik machen, fügte der Bundestagsabgeordnete hinzu, der in seiner baden-württembergischen Heimat in einem evangelischen Gemeinderat engagiert ist.