Christen sprächen heute kaum noch über ihre Suche nach Gott, betont Söding in einem Beitrag für die in Freiburg erscheinende Zeitschrift "Christ in der Gegenwart". "Allenfalls redet man über Ethik: über Werte und Tugenden, über soziale Einstellungen und Aktionen." Nächsten- und Gottesliebe gehörten in christlicher Überzeugung aber zusammen.
"Gewinn an Menschlichkeit"
Söding wandte sich auch gegen eine allein negative Sicht auf Mission, also die Weitergabe des Glaubens. Zwar erscheine die Geschichte der christlichen Mission als eine Kette von Übergriffen im Zeichen von Kreuz und Schwert. Dennoch könne die befreiende Wirkung des Glaubens betont werden, so der Theologe. "Es ist ein Gewinn an Menschlichkeit, die eigene Person, aber auch jeden anderen Menschen als Gottes Ebenbild zu sehen." Insofern sollten Christen ihren Glauben heute aktiv weitertragen.