Theologe untersucht Indizien für Leben nach dem Tod

"Mehr im Gange"

Dem evangelischen Theologen Werner Thiede zufolge hat die wissenschaftliche Forschung zu Nahtod-Erfahrungen bisher keinen Beweis für ein Leben nach dem Tod gefunden. Indizien deuteten aber darauf hin, dass es nach dem Tod weitergehe.

Autor/in:
Oliver Marquart
Eine Frau mit einem Kreuz / © MiniStocker (shutterstock)
Eine Frau mit einem Kreuz / © MiniStocker ( shutterstock )

Der evangelische Theologe Werner Thiede erklärte gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd): "Die Erkenntnisse der Wissenschaft auf diesem Gebiet (Nahtod- Erfahrungen, Anm. d. Red.) erzeugen auch bei vielen Atheisten eine gewisse Nachdenklichkeit, und das zurecht."

Kreuz im Licht / © Romolo Tavani (shutterstock)

Thiede ist außerplanmäßiger Professor für Systematische Theologie an der Universität Erlangen-Nürnberg und Pfarrer der bayerischen Landeskirche im Ruhestand. Er beschäftigt sich schon lange mit dem Thema Nahtod-Erfahrungen. Diese sollte man "nicht materialistisch plattreden", forderte er. Es gebe auch wissenschaftliche Ansätze, die das Phänomen auf Sauerstoffmangel oder körpereigene Morphine zurückführten. Es spreche aber auch einiges dafür, dass dabei "mehr im Gange" sei.

Betroffene erzählten von Begegnungen mit toten Verwandten

So legten viele aus dem "klinischen Tod" Zurückgekehrte ein erstaunliches Wissen an den Tag, das sie auf normalem Weg eigentlich nicht erworben haben könnten, erläuterte Thiede. Beispielsweise schilderten die Betroffenen Begegnungen mit Verwandten und Freunden - "interessanterweise immer nur mit solchen, die tatsächlich bereits verstorben waren", sagte er. In mehreren Fällen sei ihnen allerdings bis dahin nicht bekannt gewesen, dass jene schon verstorben waren.

Symbolbild: Der Weg zum Licht / © Zlata_Titmouse (shutterstock)
Symbolbild: Der Weg zum Licht / © Zlata_Titmouse ( shutterstock )

Er selbst habe noch keine Nahtod-Erfahrung gemacht, sagte Thiede. "Das ist vielleicht sogar eine bessere Voraussetzung für die Forschungsarbeit." Eigenes Erleben könnte dabei "in eine bestimmte, subjektive Richtung drängen" erläuterte er. Als Wissenschaftler könne er dagegen neugierig auf das Thema schauen, ohne durch eigene Erlebnisse voreingenommen zu sein.

 

Quelle:
epd