domradio.de: Wie genau muss man sich das vorstellen, kommen die Tiere in die Kirche?
Dr. Werner Kleine (Pastoralreferent der Katholischen Citykirche Wuppertal): Soweit sind wird noch nicht. Wir bauen vor der Laurentiusbasilika hier in Wuppertal-Elberfeld auf dem Laurentiusplatz heute Abend eine Autokirche mit einem kleinen Altar auf. Da steht dann auch eine Statue des Franz von Assisi. Die Tierbesitzer mit ihren Lieblingen können sich dann auf Bänken niederlassen. Dort werden sich ungefähr einhundert Personen mit Hunden, Katzen oder anderen Tieren versammeln.
domradio.de: Das ist schon eine große Menge, vertragen sich denn die Tiere alle? Der Gottesdienst wird doch dann bestimmt laut oder?
Kleine: Laut ist es schon, aber die Tiere wollen dem Herrgott auch ihr Loblied singen. Im Psalm 150 heißt es ja: "Alles was atmet, lobe den Herrn." Von daher sollen auch die Hunde zur gegebener Zeit bellen und die Katzen miauen.
domradio.de: Wie kann ich mir abgesehen von diesem Loblied so einen Wortgottesdienst vorstellen?
Kleine: Zu Anfang wird das Bläsercorps des Teckelklubs Elberfeld ein bisschen Jagdmusik machen. Dann werde ich mit den Leuten auf dem Laurentiusplatz einen kleinen Gottesdienst feiern, bei dem ich einige Psalmen vortragen werde. Das ist auf den Laurentiusplatz immer besonders schön, weil in den Cafés rundherum die Leute sitzen und einfach auch zuhören müssen. Zum Schluss werde ich zu jedem Tier gehen und den Besitzern und ihren Tieren den Segen Gottes zusprechen.
domradio.de: Die Tiersegnung findet schon zum 13. Mal statt. Welche Teilnehmer waren bisher die exotischsten?
Kleine: Letztes Jahr hatte ich eine Vogelspinne und einen Skorpion dabei. Die liefen allerdings nicht frei herum, sondern waren schön sicher in einer Plastikschachtel verpackt. Vor zwei Jahren hatten wir zwei Pferde, was eher ungewöhnlich ist, weil es in Elberfeld selber keine Pferde- oder Bauernhöfe gibt. Ansonsten sind es die Tiere, die die Menschen Zuhause haben: Also Hunde, Katzen, Meerschweinchen oder Hamster.
Das Gespräch führte Silvia Ochlast.