Franziskus mahnte Geistliche bei der Messe im Petersdom zur Erneuerung ihres Glaubens und zur Volksnähe.
"Wer zu salben und zu segnen lernt, wird von der Kleinlichkeit, vom Missbrauch und von der Grausamkeit geheilt", so der Papst. Zugleich rief er zur Besinnung auf die eigene Kultur auf, um "ideologische Kolonisierung" zu verhindern. "Nur die Salbung der eigenen Kultur, die durch das Werk und die Kunst unserer Vorfahren geschmiedet wurde, kann unsere Städte von diesen neuen Sklavereien befreien", so das Kirchenoberhaupt.
Mehr als "Automaten für Ausgabe von Öl in Flaschen" sein
Geistliche müssten mehr als "Automaten für die Ausgabe von Öl in Flaschen" sein und sich selbst für andere hingeben, ihr "Herz verschenken", sagte der Papst vor Geistlichen seines Bistums Rom sowie anderer Diözesen. Sie dürften keine Scheu haben, im Kontakt mit den Menschen auch in Kontakt mit deren Wunden, Sünden und Problemen zu treten, so das Kirchenoberhaupt.
Er persönlich verwende gerne reichlich Chrisam, so Franziskus: "Wenn man reichlich salbt, macht man die Erfahrung, dass sich dort auch die eigene Salbung erneuert."
Der Papst rief besonders dazu auf, sich um Arme, Kranke und Gefangene zu kümmern. "In dieser Salbung liegt das Heilmittel für alle Traumata, die Menschen, Familien und ganze Völker wie Ausgeschlossene und Überflüssige am Rand der Geschichte unbeteiligt lassen", so Franziskus. Am Nachmittag begibt er sich in die Justizvollzugsanstalt Velletri südöstlich von Rom, wo er zwölf Personen die Füße waschen wird, wie es Jesus bei seinen Jüngern tat.