Trägerin des Alternativen Nobelpreises Dekha Abdi stirbt nach Autounfall

Vermittlerin zwischen den Religionen

Sie galt als Vorreiterin im Dialog zwischen Christen und Muslimen in Kenia: Für Ihr Engagement wurde Dekha Ibrahim Abdi mit dem Alternativen Nobelpreis und dem Hessischen Friedenspreis ausgezeichnet. Nun starb sie an den Folgen eines schweren Autounfalls.

 (DR)

Das teilte die schwedische Stiftung "Right Livelihood Award" am Donnerstagabend (14.07.2011) in Stockholm mit. Die 1964 geborene Muslimin und ihr Ehemann waren letzte Woche mit ihrem Auto frontal auf einen Lastwagen geprallt. Ihr Ehemann und der Fahrer starben noch an der Unfallstelle, das Paar hinterlässt vier Kinder.



"Dekha verkörperte alle Werte des Right Livelihood Awards, des Alternativen Nobelpreises", sagte Ole von Uexküll, Geschäftsführer der Stiftung, in einer ersten Reaktion: "Ihr unermüdlicher Einsatz für ihre Sache und ihre Fähigkeit, andere Menschen inspirieren zu können, machten sie zu einem globalen Vorbild. Sie wird schrecklich vermisst werden von allen, die nach Frieden streben."



Regelmäßiger Gast in Deutschland

Dekha hatte 2007 den Alternativen Nobelpreis erhalten, weil sie "in unterschiedlichen ethnischen und kulturellen Situationen gezeigt hat, wie religiöse und andere Differenzen sogar nach gewalttätigen Konflikten versöhnt werden können".



Auch in Deutschland war die Friedensaktivistin regelmäßig zu Gast, etwa auf Kirchentagen und zuletzt im September 2010 anlässlich des 30. Jubiläums des Alternativen Nobelpreises. 2009 war sie zudem mit dem Hessischen Friedenspreis ausgezeichnet worden.



Der von dem deutsch-schwedischen Journalisten Jakob Carl von Uexküll begründete Alternative Nobelpreis wird seit 1980 vom Komitee "Right Livelihood Award" verliehen. Er ist mit umgerechnet rund 220.000 Euro dotiert. Mit ihm werden Personen geehrt, die beispielhaft auf die dringlichsten Herausforderungen der Menschheit antworten.