Wie das Erzbistum Tokio auf seiner Internetseite mitteilt, starb der Geistliche bereits am vergangenen Freitag in einem Krankenhaus in Tokio an den Folgen einer Krebserkrankung. Von 2000 bis 2017 war Okada Erzbischof des katholischen Hauptstadtbistums Tokio und von 2007 bis 2010 sowie 2013 bis 2016 Vorsitzender der japanischen Bischofskonferenz. 2017 nahm Papst Franziskus seinen altersbedingten Rücktritt an.
Okada wurde am 24. Oktober 1941 östlich von Tokio geboren; mit 32 Jahren empfing er die Priesterweihe. 1991 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Urawa, einer Großstadt in der Präfektur Saitama nördlich von Tokio. 2000 wurde Okada Nachfolger von Kardinal Peter Seiichi Shirayanagi (1928-2009) in Tokio.
Partnerschaft mit dem Erzbistum Köln
Als Tokioter Erzbischof kritisierte Okada neue nationalistische Tendenzen in Japan und warnte vor einer Glorifizierung von Krieg und Gewalt, etwa durch Besuche des Yasukuni-Schreins für die japanischen Kriegstoten. Mit seinen Amtsbrüdern plädierte er für einen Atomausstieg des Landes und beklagte, dass Stress, Wettbewerb und Konsum den Alltag in der japanischen Gesellschaft bestimmten.
Das Erzbistum Tokio pflegt seit 1954 eine Partnerschaft mit dem Erzbistum Köln. Zur Amtseinführung von Kardinal Woelki 2014 reiste Erzbischof Okada nach Köln. Zwei Jahre später erfolgte der Antrittsbesuch Woelkis in Japan. Sein Gastgeschenk, eine Reliquie der Heiligen Drei Könige, sowie die Pilgerfahrt zum Kölner Dreikönigsschrein sollen seither als ein besonderes Zeichen der Verbundenheit der beiden Erzdiözesen stehen.