Treffen zwischen Papst und Missbrauchsopfern

 (DR)

Franziskus hatte drei Opfer des wegen sexuellen Missbrauchs verurteilten chilenischen Priesters Fernando Karadima für mehrere Tage in den Vatikan eingeladen, um deren Erfahrungen zu hören. Die Themen und die Dauer der Unterredungen überließ er nach vatikanischen Angaben den drei Männern, die während dieser Zeit auch in der päpstlichen Residenz Santa Marta wohnen. Hintergrund sind Vorwürfe gegen den heutigen Bischof Juan Barros, als geistlicher Zögling Karadimas von den Vergehen seines Mentors gewusst, ihn aber später vor Strafverfolgung geschützt zu haben.

So erklärte Cruz, Barros sei zugegen gewesen, als Karadima sich an ihm verging. Franziskus hatte entsprechende Anschuldigungen erst als Verleumdung bezeichnet, räumte aber nach einer vom ihm in Auftrag gegebenen Ermittlung eine falsche Beurteilung der Sachlage ein. Für Mitte Mai bestellte er die chilenischen Bischöfe in den Vatikan ein, um über den Missbrauchsskandal zu beraten.

(KNA / 30.4.18)