Trend zur Abwanderung hält an - Zahl der Zuwanderer nahezu unverändert

Deutschland, Auswanderungsland

Der Trend zur Abwanderung aus Deutschland hält an. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte, zogen im vergangenen Jahr 738.000 Menschen fort. Das waren rund 100.000 mehr als im Jahr zuvor. Damit hätten 2008 erstmals seit der Wiedervereinigung mehr Menschen Deutschland den Rücken gekehrt als zugezogen sind.

 (DR)

Das sogenannte Wanderrungssaldo beträgt nach den vorläufigen Ergebnissen minus 56.000. Unter den Abgewanderten waren 175.000 Deutsche (2007: 161.000) und 563.000 Ausländer (2007: 476.000).

Grundlage dieser Berechnung seien die Angaben der Meldebehörden, teilten die Statistiker mit. Wegen der bundesweiten Einführung der persönlichen Steuer-Identifikationsnummer seien 2008 allerdings umfangreiche Bereinigungen der Melderegister vorgenommen worden, die zu zahlreichen Abmeldungen von Amts wegen geführt haben. Der Umfang dieser Bereinigungen sei allerdings nicht zu ermitteln, so dass die Statistik unscharf bleibe.

Den Angaben nach sind 2008 rund 682.000 Menschen nach Deutschland zugezogen. Im Vergleich zum Vorjahr (681.000) blieb diese Zahl nahezu konstant. 574.000 Ausländer zogen neu nach Deutschland. Die Zahl deutscher Zuwanderer betrug 108.000, darunter 4.000 Spätaussiedler. Von 2001 bis 2006 war die Zuwanderung kontinuierlich gesunken.

Die deutschen Zuwanderer kamen vor allem aus Polen (12.100), den USA (10.500), der Schweiz (8.200) und Spanien (7.900).
Hauptherkunftsländer der ausländischen Zuwanderer waren Polen (119.200), Rumänien (47.000), die Türkei (26.200), Ungarn (25.100) und Bulgarien (23.600). Gegenüber dem Vorjahr sind die Zuzüge aus Polen um 21.000 zurückgegangen, während die Zuwanderung aus Rumänien (4.100), dem Irak (3.500), Bulgarien (3.100) und Ungarn (2.900) zunahm.