Nach der Jüdischen Gemeinde Potsdam kündigte auch das Land Brandenburg den entsprechenden Vertrag von 2018, wie Kulturministerin Manja Schüle (SPD) am Dienstag in Potsdam bekannt ab. Die Jüdische Gemeinde Potsdam hatte das Abkommen mit dem Land und der Synagogengemeinde Potsdam am 5. Juni gekündigt.
Land Brandenburg will am Bau festhalten
Damit könne "die ursprüngliche Zielsetzung, die Synagoge zusammen mit den beiden Gemeinden zu bauen, nicht mehr erreicht werden", erklärte Schüle. Das Land stehe aber weiter zu dem Vorhaben und wolle jetzt die dazu notwendigen Schritte prüfen. Im 30. Jahr der Wiedergründung der ersten jüdischen Gemeinden im Land Brandenburg hätten ihre Mitglieder "einen Anspruch auf ein religiöses und kulturelles Zentrum im Herzen der Landeshauptstadt".
Die Landesregierung stellt das Grundstück in der Potsdamer Schloßstraße 1 sowie acht Millionen Euro für den Bau eines Synagogen- und Gemeindezentrums bereit. Grundlage ist der Vorentwurf des Berliner Architekten Jost Haberland.
Jüdische Gemeinden hatten sich mehrfach gespalten
Der Bau einer Synagoge für die jüdischen Gemeinden Potsdams ist in der Brandenburger Landespolitik seit langem Konsens. Die jüdischen Gemeinden der Stadt hatten sich allerdings im Verlauf der Planungen mehrfach gespalten.
Verschiedene Anläufe zum Bau der Synagoge scheiterten nicht zuletzt an mangelnder Kooperation. Die urspüngliche Synagoge wurde nach der Deportation und Ermordung der Potsdamer Juden durch die Nationalsozialisten 1945 bei einem alliierten Luftangriff zerstört.