Trump will Landminen wieder einsetzen

 (DR)

Landminen bleiben oft lange nach Kampfhandlungen verborgen unter der Erde. Sie töten und verletzen jedes Jahr Tausende Menschen. Fast alle Staaten der Welt haben sich deswegen auf ein Verbot verständigt. Doch Präsident Trump will die Waffen wieder einsetzen.

Trump habe die von der Vorgängerregierung verfügte Beschränkung der Möglichkeit zum Einsatz von Minen auf die koreanische Halbinsel aufgehoben, erklärte das Weiße Haus am Freitag (Ortszeit). Die Kommandeure dürften künftig in "außergewöhnlichen Umständen fortschrittliche, nicht permanente Landminen" einsetzen, hieß es. Die Aufhebung der Beschränkung der Minennutzung soll dem "Militär die Flexibilität und die Fähigkeit geben, die es zum Siegen braucht".

Das Verteidigungsministerium erklärte, es würden nur moderne Landminen eingesetzt, die einen Mechanismus zur Selbstzerstörung und einen zur Deaktivierung aus der Ferne besäßen. Es würden die "möglichen Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um Zivilisten vor Landminen zu schützen", hieß es. Einmal aktivierte Landminen sollen sich demnach nach spätestens 30 Tagen selbst zerstören. Es sei allerdings zulässig, Gebiete oder Stützpunkte dauerhaft mit Minen zu schützen, die nach Bedarf aus der Ferne scharf gestellt werden können.

"Landminen sind neben vielen anderen ein wichtiges Werkzeug, das unseren Kommandeuren auf dem Schlachtfeld zur Verfügung stehen muss", sagte Verteidigungsminister Mark Esper vor der Bekanntgabe der Neuregelung. Das US-Militär gehe das Thema mit "großer Sorgfalt" an.

Mehr als 160 Staaten, darunter auch Deutschland, haben in einem internationalen Vertrag das Verbot von Landminen vereinbart, weil diese oft noch lange nach dem Ende militärischer Kampfhandlungen vor Ort verbleiben. Bei Minenexplosionen werden jedes Jahr Tausende Zivilpersonen verletzt, verstümmelt oder getötet. Häufig sind die Opfer Kinder, die im Freien spielen und dort auf eine Mine treten. In vielen Fällen müssen Verletzten die Beine amputiert werden.(dpa, 1.2.20)