In unseren Städten und Dörfern müssen wegen Vandalismus und Zerstörung leider immer mehr Kirchentüren geschlossen bleiben. Eigentlich wäre es ja schön, wenn alle Kirchen- und Kapellentüren immer offenbleiben könnten. So wie diese Kapellentür hier in unserem Kölner Maternushaus. Denn jedes Haus Gottes ist im Grunde immer und zu jeder Zeit ein „Haus der offenen Tür“! 24 Stunden am Tag – 365 Tage im Jahr – das ist kein Serviceangebot der Neuzeit. Nein, denn wenn jedes Gotteshaus rund um die Uhr offen ist, dann zeigt uns das nur: Gott selber ist immer für uns da! Er wartet auf uns. Selbst wenn die Kirchentür mal zu sein sollte. Denn Gottes Angebot ist genau wie seine Liebe zu uns Menschen – grenzenlos.
Gerade jetzt im Advent sind wir wieder neu eingeladen einzutreten, um Gott näher zu kommen. Aufzubrechen und uns ganz neu zu ihm auf den Weg zu machen, um ihm nahe zu sein. Jesus Christus, Gottes ewiger Sohn, er hilft uns dabei. Er gibt uns die Richtung vor, wenn wir aus den Dunkelheiten unseres Lebens, aus den Dunkelheiten dieser Welt ihm, dem Licht der Welt, entgegen gehen. „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“, so heißt das in einem alten Adventslied, vielen von uns ist das ja noch vertraut. Und genau darum geht es – Türen und Herzen offen zu halten. Offen zu halten für Gott, aber auch offen für die Sorgen und die Nöte unserer Mitmenschen und damit immer auch für Christus selber. Öffnen wir unsere Türen – öffnen wir unsere Herzen – für ihn, Christus. Er selber will bei uns einziehen. Und das jetzt nicht nur im Advent.
Ihr
Rainer Woelki
Erzbischof von Köln