Als Recep Tayyip Erdogan Staatspräsident wurde, "hat diese Polarisierung in Deutschland angefangen", sagte Sofuoglu dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montagsausgabe). "Sobald in der Türkei etwas passiert, gehen die Leute auf die Straße. Und so wie die Stimmung jetzt gerade in der Türkei ist, befürchte ich eine weitere Eskalation auch hier."
Er beobachte, dass in den sozialen Medien sehr schnell von allen Seiten zu Demonstrationen aufgerufen werde, die gar nicht genehmigt seien, fuhr Sofuoglu fort. Auf der einen Seite gebe es die sogenannten Osmanen in Deutschland, die sich als Verteidiger des Türkentums sähen. Auf der anderen Seite stünden Anhänger des inhaftierten Anführers der kurdischen Arbeiterpartei PKK, Abdullah Öcalan. Beide Gruppen seien zwar in der Minderheit, erläuterte der Chef der Türkischen Gemeinde, betonte aber zugleich: "Wehret den Anfängen."
Bei dem Anschlag auf eine kurdische Friedensdemonstration in Ankara waren am Samstagmorgen mindestens 97 Menschen getötet worden. Wer hinter der Gewalttat steckt ist weiter unklar.