Weil die Kirchenmänner den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstützt hätten, riefen die Abgeordneten am Dienstag laut ukrainischen Medien den nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrat auf, Vermögenswerte der acht Geistlichen zu sperren und ihnen Handelsgeschäfte in der Ukraine zu verbieten. Auch sollen sie nicht einreisen dürfen.
Die Sanktionen sollen neben Kyrill I. unter anderen gegen den Außenamtschef des Moskauer Patriarchats, Metropolit Hilarion (Alfejew), und den Metropoliten der Großstadt Pskow, Tichon, verhängt werden. Letzterem wird nachgesagt, persönlicher Beichtvater von Kreml-Chef Wladimir Putin zu sein. Der von Staatspräsident Wolodymyr Selenskyj geleitete Sicherheits- und Verteidigungsrat hat seit Kriegsbeginn viele Befugnisse.
Zur Heimreise gezwungen
Bereits vor einigen Jahren verweigerte der ukrainische Grenzschutz orthodoxen Bischöfen aus Russland an Flughäfen die Einreise. Im Mai 2014 wurde Metropolit Hilarion am Flughafen von Dnipro (bis 2016: Dnipropetrowsk) abgewiesen und zur Heimreise gezwungen. Rund zwei Monate später durfte er jedoch an der Beisetzung des ukrainischen Kirchenoberhaupts, Metropolit Wolodymyr, in Kiew teilnehmen. 2018 ließ der Grenzschutz den Rektor der Moskauer Geistlichen Akademie, Erzbischof Amwrosij, nicht einreisen.
Kyrill I. besuchte zuletzt im Juli 2013 die Ukraine. Mehrere Monate später erklärte die Regierung in Kiew wegen der politischen Spannungen mit Russland, der Moskauer Patriarch sei "nicht willkommen". Den russischen Überfall auf die Ukraine von Ende Februar unterstützte und rechtfertigte er als "metaphysischen Kampf" des Guten gegen das Böse aus dem Westen. In der Armee-Kathedrale in Kubinka vor den Toren Moskaus schwor der Patriarch russische Soldaten und Soldatinnen persönlich auf den Kampf ein.