In einer am Donnerstag in Berlin veröffentlichten Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Diakonie antworteten gut 62 Prozent von 5.001 Befragten auf die Frage "sollte Deutschland, angesichts der steigenden Zahl an Flüchtenden weltweit, mehr Geflüchtete aufnehmen" mit Nein. Knapp 28 Prozent sagten Ja und zehn Prozent waren unentschieden.
Diakonie sieht soziale Gründe
Große Skepsis herrschte bei der Mehrheit auch über den Integrationserfolg. Auf die Frage, ob die in den vergangenen zehn Jahren nach Deutschland gekommenen Migranten "gut in der Gesellschaft angekommen" seien, antworteten knapp 58 Prozent mit Nein, 28 Prozent mit "teils/teils" und 12,5 Prozent mit Ja; die Übrigen mit "weiß ich nicht".
Diakonie-Präsident Ulrich Lilie bewertete die Ergebnisse als "nicht wirklich überraschend, aber gleichwohl ernüchternd". Er machte vor allem soziale Gründe für die Ergebnisse verantwortlich.
"Wer sich sozial bedroht fühlt, keine Perspektive für sich und seine Kinder sieht, am oder unter dem Existenzminimum lebt, macht innerlich schneller dicht - auch gegenüber Geflüchteten", so Lilie.
Zugleich werde zu wenig über Integrationserfolge gesprochen.