Die Mehrheit der Deutschen hält laut einer Umfrage die langfristigen Auswirkungen der Klima-Krise für gravierender als die der Corona-Krise. Laut der repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag der Deutschen Bundesstiftung Umwelt sind 59 Prozent der Bürgerinnen und Bürger dieser Auffassung. "Die Menschen haben ein gutes Gespür dafür, dass konsequentes Engagement für den Klimaschutz keinen Aufschub duldet", sagte der Generalsekretär der Stiftung, Alexander Bonde, in Osnabrück.
Dies sei auch als dringender Appell zu verstehen, Klimaschutz und nachhaltiges Wirtschaften zusammen zu denken, erläuterte Bonde. So hielten es 93 Prozent der Befragten für gut oder sehr gut, wenn die Wissenschaft künftig auch etwa zu Fragen des Klimaschutzes bei politischen Entscheidungen eine größere Rolle spiele, ähnlich wie in der aktuellen Corona-Krise.
Mit Blick auf die Corona-Krise wünschen sich der Auswertung zufolge fast alle Bürger, dass der Staat in die regionale Wirtschaft (94 Prozent) und den Mittelstand (92 Prozent) investiert. Zudem sollten nach Meinung der meisten Bundesbürger das Gesundheitssystem (94 Prozent), die soziale Gerechtigkeit (89 Prozent), der Umwelt- und Klimaschutz (86 Prozent) sowie die Verhinderung von Artensterben (82 Prozent) gefördert werden. Für die Umfrage wurden 1.029 Bundesbürger ab 14 Jahren interviewt. (epd/Stand 11.05.2020)