Die repräsentative Umfrage im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes in Berlin kommt zu dem Ergebnis, dass ein Drittel der Befragten Muslimen eher negativ gegenübersteht. Immerhin sieht aber eine klare Mehrheit (64 Prozent) Menschen muslimischen Glaubens vorurteilsfrei positiv. Allerdings können Christen (92 Prozent), Juden (84 Prozent), Buddhisten (81 Prozent) und Konfessionslose (88 Prozent) auf höhere Sympathiewerte zählen.
Je konkreter sie gefragt werden, desto skeptischer äußern sich die Bürger über die religiöse Praxis. So befürworten zwar drei Viertel der Befragten gleiche Rechte für alle Religionen. Doch spricht sich zugleich nicht einmal die Hälfte (48 Prozent) dafür aus, dass nichtchristlichen Gruppen der Bau von Gotteshäusern und Gebetsräumen erleichtert wird.
Kopftuch oder Kippa?
Ähnlich kritisch sehen die Befragten religiöse Bekleidung an Schulen. Jeweils weniger als die Hälfte (zwischen 42 und 47 Prozent) spricht sich dafür aus, dass Lehrerinnen ein Kopftuch und Lehrer eine christliche Amtstracht oder eine Kippa tragen dürfen. In Bezug auf die letzte Ruhestätte geben sich die Befragten hingegen gelassener.
Drei Viertel billigen den jeweiligen Religionsgemeinschaften eigene Bestattungsplätze zu. Das Meinungsforschungs-Unternehmen Forsa hatte 1.500 Personen ab 14 Jahre befragt. Mit der Veröffentlichung der Umfrage startet die Antidiskriminierungsstelle ihr diesjähriges Themenjahr "Freier Glaube. Freies Denken. Gleiches Recht." Im Laufe des Jahres will sie über Diskriminierung aufgrund der Religionszugehörigkeit informieren und über die Rechtslage aufklären. Die Antidiskriminierungsstelle ist zuständig für alle Formen der Benachteiligung und Ungleichbehandlung. Sie klärt auf und nimmt Beschwerden entgegen.