Der Umsatz von fair gehandelten Produkten ist im vergangenen Jahr weiter gestiegen. Verbraucher gaben 2017 rund 1,33 Milliarden Euro für Fairtrade-Produkte aus, wie der Transfair-Vorstandsvorsitzende Dieter Overath am Dienstag in Berlin sagte. Das sei ein Wachstum von 15 Prozent. Das Jubiläumsjahr zum 25-jährigen Bestehen des Vereins habe nochmals einen deutlichen Schub gegeben.
Die Absätze stiegen den Angaben zufolge am stärksten für Kaffee, Bananen, Kakao, Baumwolle und Rosen. Bei Kaffee gab es demnach ein Wachstum von 8 Prozent und damit auf 22.081 Tonnen, bei Bananen ein Wachstum von 21 Prozent auf 87.000 Tonnen. Bei Kakao verzeichnete Transfair ein Plus von 23 Prozent auf knapp 37.000 Tonnen und bei Rosen von 4 Prozent auf 406 Millionen Stück.
Auch die Absätze von fairer Baumwolle stiegen laut Transfair um 86 Prozent auf knapp 7.000 Tonnen an. Allerdings kritisierte Overath die Weigerung der Textilindustrie, die Bedingungen an der gesamten Lieferkette insgesamt zu verbessern. Dabei benötige es lediglich rund einen Euro pro Kleidungsstück, um das Leben einer Näherin zu bessern, so Overath.
Zwei Drittel der Produkte und Rohstoffe wird Overath zufolge über klassische Discounter und Supermärkte verkauft. Ein Drittel würde über kleine Vertriebswege wie Bäckereien, Mensas an Universitäten oder Kaffee bei der Deutschen Bahn abgesetzt.
Transfair wurde 1992 gegründet. Ziel ist laut eigenen Angaben, benachteiligte Produzentenfamilien in Afrika, Asien und Lateinamerika über den fairen Handel zu unterstützen, so dass diese ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen selbstbestimmt verbessern können. Zudem will der Verein das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum stärken.
(KNA/15.05.18)