Umstrittener Autor Sarrazin will SPD nicht verlassen

"Feindliche Übernahme"

Der umstrittene Autor und frühere Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin will die SPD nicht verlassen. "Ich fühle mich in der SPD, in der ich aufwuchs, nach wie vor gut aufgehoben", so Sarrazin bei der Vorstellung seines neuen Buchs.

Thilo Sarrazin / © Michael Kappeler (dpa)

Das Buch handelt vom Islam. Er sei seit 45 Jahren Mitglied der SPD, und im Jahr seines Beitritts habe die Regierung von Willy Brandt den "umfassenden Zuzugsstopp für Gastarbeiter" erlassen, sagte Sarrazin. Auch der frühere Bundeskanzler Helmut Schmidt habe sich in seinen Büchern "wiederholt über die kulturellen Gefahren muslimischer Einwanderung ausgelassen". 1973 trat der Anwerbestopp für neue Gastarbeiter in Kraft.

Wegen des neuen Buchs "Feindliche Übernahme. Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht" hatte die SPD-Spitze Sarrazin aufgefordert, aus der Partei auszutreten. "Was er schreibt, hat mit sozialdemokratischen Positionen nichts zu tun", sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil der Deutschen Presse-Agentur. Der Juso-Vorsitzende Kevin Kühnert regte ein neues Parteiausschlussverfahren gegen Sarrazin an. Die SPD ist bereits zweimal mit dem Versuch gescheitert, Sarrazin aus der Partei auszuschließen.