Umstrittenes Papst-Denkmal in Krakau eingeweiht

Im Vorfeld gab es wegen der fehlenden Baugenehmigung Ärger mit der Stadtverwaltung. Deshalb wurde die Statue jetzt zunächst nur provisorisch aufgestellt.

Das Erzbistum Krakau erklärte, es habe lange genug auf die Genehmigung gewartet. Ein Gutachten darüber, ob die Statue die auf dem Schlossberg Wawel geltenden strengen Denkmalschutzauflagen erfüllt, steht noch aus. Einige Künstler bemängelten, es handele sich bei der Statue eher um eine Fließbandarbeit als um ein künstlerisch wertvolles Monument. Allein in Krakau findet sich bereits fast ein Dutzend Denkmäler für Johannes Paul II.; im ganzen Land sind es laut Schätzungen etwa 250.

Polen feiert den Papsttag seit 2001
Die katholische Kirche in Polen feiert seit 2001 jährlich am Sonntag vor dem Jahrestag der Wahl Johannes Paul II. einen Papsttag. In diesem Jahr stand er unter dem Motto «Johannes Paul II. - Erzieher der Jugend». Landesweit gab es Dankgottesdienste, kulturelle und karitative Veranstaltungen. Aus Anlass des Papsttages wurde am Samstag mit den Bauarbeiten für die weltgrößte Erinnerungsstätte für Johannes Paul II. begonnen. Zu dem knapp 60 Millionen Euro teuren Projekt gehören unter anderem ein Museum, ein Forschungsinstitut, eine Bibliothek, Schulungszentren und zwei Hotels.

Initiator des Papsttages ist die von der Bischofskonferenz gegründete Stiftung «Werk des neuen Jahrtausends». Diese sammelte im vergangenen Jahr an diesem Tag rund zwei Millionen Euro für Bedürftige. Vor 30 Jahren, am 16. Oktober 1978, war Kardinal Karol Wojtyla (1920-2005), seit 1964 Erzbischof von Krakau, als erster Slawe und erster Pole zum Papst gewählt worden und hatte sich den Namen Johannes Paul II. gegeben.