Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat sich unzufrieden über die Ergebnisse der Weltklimakonferenz in Madrid geäußert. "Das waren harte Verhandlungen in Madrid. Leider werden die Ergebnisse den dringend nötigen Fortschritten beim Klimaschutz nicht gerecht", erklärte sie. Schulze war wie viele Regierungsvertreter am Schlusstag der Klimakonferenz bereits abgereist.
Sie sei froh, dass alle Versuche abgewehrt worden seien, das Pariser Klimaschutzabkommen aufzuweichen, sagte Schulze. "In Madrid hat sich erneut gezeigt: Es braucht viel Kraft, die Staaten der Welt zusammenzuhalten." Die Bremser dürften nicht den Takt vorgeben. "In Madrid standen am Ende alle zum Pariser Klimaabkommen, aber wir müssen alle schneller werden bei der Bekämpfung des Klimawandels."
Weiter sagte Schulze, jetzt gelte es, nach vorne zu schauen. "Europa wird 2020 mit gutem Beispiel vorangehen. Wir Europäer sind die erste große Volkswirtschaft, die ihre Klimaschutzzusage im nächsten Jahr deutlich anheben wird." Dafür habe es in Madrid viel Anerkennung gegeben, gerade von den kleinen Inselstaaten. "Diese Zusage verbinden wir mit der Erwartung an andere große Volkswirtschaften, nächstes Jahr ebenfalls neue Zusagen vorzulegen."
Die zweiwöchige Weltklimakonferenz in Madrid war ohne nennenswerte Fortschritte im Kampf gegen die Erderwärmung zu Ende gegangen. Das Plenum einigte sich zwar darauf, alle knapp 200 Staaten an ihre Zusage zu erinnern, im nächsten Jahr ihre Klimaschutzziele für 2030 möglichst zu verschärfen. Umweltverbände und Entwicklungshelfer reagierten aber tief enttäuscht. Die Konferenz scheiterte auch mit ihrem zentralen Vorhaben, den globalen Handel mit Klimaschutz-Gutschriften zu regeln. (dpa/Stand 16.12.2019)