"Umweltschutz hat einen hohen Preis", schrieb er am Freitag in seiner Kolumne für die Zeitung "Heute". Bleibe ein ernsthaft und in gemeinsamem Bemühen vorangetriebener Wandel aus, "wird es Millionen von Klimaflüchtlingen geben", warnte der Wiener Erzbischof. Für ihn stelle sich die Frage, "ob wir alle, Politik, Gesellschaft, Religionen aus Liebe zur Erde zu den nötigen Opfern bereit sind".
"Grün ist in!"
"Grün ist in!", schrieb der Kardinal. Grüne Themen dominierten den beginnenden Wahlkampf in Österreich. Keine Partei komme am Thema Umweltschutz vorbei. Seit dem "erstaunlichen Erfolg der Grünen" bei der jüngsten Europawahl wollten alle das Klima und die Umwelt retten.
Als einen möglichen Ansatzpunkt nannte der Wiener Erzbischof den Flugverkehr, der als "Klimakiller Nr. 1" gelte. Angesichts von täglich bis zu 200.000 Flügen weltweit äußerte Schönborn Befremden darüber, dass Kerosin immer noch steuerfrei sei. Er verwies auf den Vorstoß von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron für eine europaweite Kerosinsteuer und betonte, von den damit verbundenen höheren Flugpreisen selbst betroffen zu sein: "Ich gestehe, dass ich selber recht oft fliege." Die Antwort darauf könne nur in einer grundlegenden, Opfer erfordernden Änderung des Lebensstils liegen.