UN: Pandemie erhöht Risiko der Genitalverstümmelung

 (DR)

Die Coronavirus-Pandemie macht einem Bericht der Vereinten Nationen zufolge Fortschritte beim Kampf gegen Kinderehen und Genitalverstümmelungen zunichte.

Wenn die dagegen ankämpfenden Projekte noch weitere Monate brach lägen, könnten im kommenden Jahrzehnt rund 13 Millionen Mädchen zusätzlich zwangsverheiratet werden und 2 Millionen Mädchen zusätzlich zur Genitalverstümmelung gezwungen werden, hieß es in einem vom Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) in New York veröffentlichten Bericht.

Bereits in diesem Jahr würden wohl rund 4,1 Millionen Mädchen weltweit zur Genitalverstümmelung und rund 33 000 Mädchen unter 18 in die Ehe gezwungen, hieß es weiter.

"Die schädliche Behandlung von Mädchen bringt tiefgreifende und anhaltende Traumatisierung mit sich und raubt ihnen das Recht, ihr volles Potenzial zu erreichen", sagte UNFPA-Chefin Natalia Kanem. "Wir müssen das Problem an der Wurzel angehen, vor allem geschlechterdiskriminierende Regeln." (dpa/30.06.2020)