Nach tagelanger Verzögerung haben die UN eine Luftbrücke für Zehntausende notleidende Bürgerkriegsflüchtlinge in Syriens entlegener kurdischer Region gestartet. Ein Flugzeug mit 40 Tonnen Mehl, Nudeln, Zucker, Salz, Speiseöl und anderen Lebensmitteln sei am Sonntag in Kamischli eingetroffen, teilte das Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Sonntagabend in Genf mit.
Die Menschen in der unwegsamen Region im Nordosten Syriens litten unter einem extrem harten Winter, so hieß es. Aufgrund des schlechten Wetters hätten UN-Hilfsorganisationen den für Donnerstag angesetzten Beginn der Luftbrücke verschieben müssen. Das vom Welternährungsprogramm gecharterte Flugzeug startete den Angaben zufolge in Erbil, Irak. Weitere elf Flüge des WFP mit Lebensmitteln sollen in den nächsten Tagen folgen, um 30.000 Bürgerkriegsopfer einen Monat zu versorgen.
Auch das Kinderhilfswerk unterstützt
Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR will mit zwölf Flügen winterfeste Decken, Planen, Schlafsäcke und Kanister aus einem Depot in Erbil in Syriens kurdische Region transportieren. Die Hilfsgüter sollten an 60.000 Menschen verteilt werden, erklärte das UNHCR. Auch das Kinderhilfswerk UNICEF werde mit einem Flugzeug Hilfsgüter liefern.
Die Empfänger waren vor der Gewalt in Syrien in den nordöstlichen Teil des Landes geflohen. Es handele sich um die erste Luftbrücke mit Hilfsgütern aus Irak nach Syrien, erklärte das UNHCR. Syriens Regierung und die irakischen Behörden hätten die Erlaubnis für die Transporte gegeben.
Ursprünglich wollte das UNHCR Lastkraftwagen für die Lieferung einsetzen. Der Plan sei jedoch wegen der gefährlichen Sicherheitslage verworfen worden. Millionen Menschen sind vor dem 2011 begonnenen Bürgerkrieg zwischen dem Assad-Regime und Rebellengruppen auf der Flucht. Weit mehr als 100.000 Menschen wurden getötet.