Und es wird schneller schlimmer", sagte sie bei der Vorstellung des Berichts am Montag in Genf. In der Studie gehen nur noch optimistische Simulationen davon aus, den globalen Temperaturanstieg bis 2030 auf 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Ära beschränken zu können. Bei höheren Werten ist laut den Experten mit apokalyptischen Szenarien zu rechnen.
Andresen nahm besonders die Industrienationen in die Pflicht. Die G20 seien für 80 Prozent aller Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Die betreffenden Staaten müssten den auf dem Tisch liegenden Fakten gerecht werden.
Den Klimawandel nannte sie eine "unmittelbare Bedrohung", die ebenso zu behandeln sei wie die damit zusammenhängende Umweltkrise und der Verlust der Artenvielfalt. Die Zerstörung der Ökosysteme schädige die Fähigkeit der Natur, den Klimawandel abzumildern.
Andresen bemängelte, nur 110 der 191 Mitgliedsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention hätten ihre nationalen Selbstverpflichtungen angepasst. Die Regierungen müssten den Ausstoß von Treibhausgasen schneller und umfassender reduzieren und Entwicklungsländer bei der Anpassung an den Klimawandel unterstützen. Jedes Unternehmen, jeder Investor und jeder Bürger müsse seinen Beitrag dazu leisten, betonte Andresen.
Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) ist gemeinsam mit der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) Pate des Weltklimarats IPCC. Dessen Bericht über die naturwissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels ist der erste seit acht Jahren. (kna/9.8.21)