Der südafrikanische Friedensnobelpreisträger und Bürgeraktivist Desmond Tutu hat angesichts der Proteste in den USA einen weltweiten "Alltagsrassismus" verurteilt. Es sei eine "unangenehme Wahrheit", dass die Leben bestimmter Gesellschaftsgruppen als wertvoller erachtet würden als von anderen, so die Stiftung des früheren Anti-Apartheid-Aktivisten in der Nacht zu Montag.
"Ich kann nicht atmen"
Tutus Kritik folgt auf den gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz vergangene Woche in den USA. Floyds letzte Worte, "Ich kann nicht atmen", sprächen für "für Milliarden Menschen, die man ihrer Rechte beraubt hat, weil sie arm, schwarz, eine Frau, homosexuell sind oder einen "anderen" Glauben haben", so die Organisation des emeritierten anglikanischen Erzbischofs.
Mut machte Tutu jenem Teil der "Zehntausenden schwarzen, weißen und lateinamerikanischen" Demonstranten in den USA, die bei ihrem Protest auf Gewalt verzichteten. Sie verdienten "aufrichtigen Applaus". Desmond Tutu, von 1986 bis 1996 anglikanischer Erzbischof von Kapstadt, ist eine der einflussreichsten Persönlichkeiten im Kampf gegen die Rassentrennung in Südafrika. 1984 wurde er mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.