Ungarns Asylpolitik

 (DR)

Ungarn hat am Wochenende das Asylrecht drastisch verschärft und das Asylverfahren auf 15 Tage verkürzt. Über Serbien eingereiste Flüchtlinge können fortan im Eilverfahren in das zum "sicheren Drittland" erklärte Nachbarland abgeschoben werden. 99 Prozent der illegal Einreisenden kommen über die serbische Grenze. Seit Jahresbeginn wurden knapp 100.000 Migranten registriert. Praktisch alle wollen in wohlhabendere EU-Länder weiterreisen.

Ungarn baut zudem zur Abwehr illegaler Migranten einen 175 Kilometer langen und vier Meter hohen Grenzzaun zum Nachbarland Serbien. Der Zaun soll bis zum 30. November fertig werden, sagte Ungarns Innenminister Sandor Pinter. Der Zaun wird unter Einsatz von Strafgefangenen gebaut. Sie sollten das Material vorbereiten. Für die Errichtung des Zauns würden 900 Soldaten abkommandiert. Die Gesamtkosten seien auf 6,5 Milliarden Forint (ca 21 Millionen Euro) veranschlagt worden.

(dpa)