Die rund 40 Quadratmeter große Fläche solle allen Studierenden die Möglichkeit zu Ruhe und Selbstfindung bieten, sagte Uni-Sprecherin Merle Hettesheimer am Donnerstag auf Anfrage in Köln. "Es ist kein Gebetsraum, aber solange kein anderer beeinträchtigt wird, ist natürlich auch Beten erlaubt."
Sollten allerdings Konflikte wie zuletzt an den Hochschulen in Essen, Bochum oder Dortmund entstehen, werde die Universität zu "entsprechenden Maßnahmen" greifen, so die Sprecherin. An der Technischen Universität Dortmund etwa hatten Muslime versucht, den Raum nach Geschlechtern abzuteilen und Frauen teilweise den Zutritt verwehrt. Daraufhin ließ die Hochschule den konfessionsneutralen Raum schließen.
Ohne religiöse Symbole
Der "Raum der Stille" in Köln entsteht im ehemaligen Studierendensekretariat im Untergeschoss des Hauptgebäudes. Er werde "eher kahl" und ohne alle religiösen Symbole eingerichtet sein, sagte Hettesheimer. "Wer will, kann dort seine Bibel oder seinen Gebetsteppich nutzen, muss sie aber anschließend wieder mitnehmen."
Die Pläne für den Ort zum Innehalten hätten sich vor etwa drei Jahren in Zusammenhang mit dem neuen Studierenden-Service-Center der Universität Köln ergeben. Dadurch seien die Räumlichkeiten frei geworden. Die Kosten trage allein die staatliche Hochschule; es seien weder Kirchen noch andere Religionen an Finanzierung oder Planung beteiligt, so die Uni-Sprecherin.