UNICEF fordert stärkeren Kampf gegen Kinderhandel und Prostitution

Kinder als Ware

Die Bundesregierung solle sich stärker im Kampf gegen Kinderhandel und Kinderprostitution zu engagieren, das hat das Kinderhilfswerk UNICEF gefordert. Weltweit würden nach UN-Schätzungen jährlich rund 1,2 Millionen Mädchen und Jungen Opfer von Menschenhändlern, beklagte die stellvertretende UNICEF-Direktorin Hilde Johnson aus New York am Dienstag in Berlin. Die Zahl der Kinder, die zu Prostitution und Pornografie gezwungen werden, wird sogar auf 1,8 Millionen geschätzt.

 (DR)

UNICEF fordert eine bessere grenzüberschreitende Zusammenarbeit gegen kriminelle Netzwerke. Internetprovider und Plattformen müssten kinderpornografische Inhalte umgehend aus dem Netz nehmen und bei der Strafverfolgung der Täter helfen. Zudem müssten in Deutschland minderjährige Prostituierte aus dem Ausland Abschiebeschutz erhalten, insbesondere wenn sie als Zeugen gegen Menschenhändler und Zuhälter aussagen.

«Täglich werden weltweit mehr als 3.000 Mädchen und Jungen wie Ware verkauft», erklärte UNICEF-Botschafterin Katja Riemann. Die Schauspielerin forderte, Deutschland solle Vorreiter sein beim Kampf gegen diese schwere Menschenrechtsverletzung. Ein wichtiger Schritt wäre die Ratifizierung des entsprechenden Zusatzprotokolls der UN-Kinderrechtskonvention.