Auch beim zweiten Gründonnerstag seit der Corona-Pandemie musste auf ein entscheidendes Element in der Messe verzichtetet werden: die Fußwaschung von 12 Gläubigen durch den Erzbischof entfiel aufgrund der Abstandsregeln. Sie erinnert daran, dass Jesus selbst nach dem Mahl seinen Jüngern die Füße gewaschen hat und ihnen damit "ein Beispiel gegeben“ hat. (Joh 13,15)
Eucharistie als Vermächtnis
Kardinal Woelki sagte in seiner Predigt, dass Christus in der Eucharistiefeier, in Brot und Wein tatsächlich gegenwärtig sei: "Darum ist das Vermächtnis, das Jesus seinen Jüngern beim letzten Abendmahl hinterlässt, nicht bloß eine Erinnerungsfeier, sondern das Brot, das er bricht und das wir in einer jeden Feier der Eucharistie empfangen, ist sein Fleisch, das heißt er selbst. Und der Wein, den wir trinken, ist sein für uns vergossenes Blut."
Diese Gegenwart sei so real, dass sie „diese Früchte der Erde und unserer Arbeit ganz und gar ergreift und umwandelt, auch über die Feier der Heiligen Eucharistie hinaus.“ Es sei eine bleibende Gegenwart, so Erzbischof Woelki. Darum könnte und dürfte auch außerhalb der Heiligen Messe Gott im Sakrament verehrt und angebetet werden. Der Dom sei heute Abend nun "unser Abendmahlssaal". Jesus sei nach dem Abendmahl durch den Tod am Kreuz eingegangen in die Osterherrlichkeit: "Auch uns führt deshalb nur die Teilhabe an seinem Opfer ins österliche Leben. Erfüllen wir deshalb nun auch heute Abend wieder miteinander den Auftrag des Herrn, und tun wir, was er an jenem Abend getan hat auch heute wieder zu seinem Gedächtnis."
Allerheiligste in die Marienkapelle übertragen
Nach dem Schlussgebet wurde das Allerheiligste in die Marienkapelle des Domes gebracht, zum Gloria am Gründonnerstag erklingen traditionell noch einmal Orgel und Glocken und schweigen dann bis zur Osternacht.
Musikalisch wurde das Pontifikalamt von einem Doppelquartett der Domkantorei Köln unter der Leitung von Winfried Krane gestaltet, an der Domorgel war Stefan Klösges.