Niedersachsen beteiligt sich an jüdischem Festjahr

"Unsere Identität entscheidend mitgepägt"

Das Land Niedersachsen beteiligt sich am bundesweiten Festjahr "1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland". Niedersachsens Ministerpräsident würdigte die jüdische Kultur in Niedersachsen. Nun stehen viele Veranstaltungen auf dem Programm.

Junger Mann mit Kippa / © Nelson Antoine (shutterstock)
Junger Mann mit Kippa / © Nelson Antoine ( shutterstock )

Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) unterzeichnete am Montag in Hannover einen Kooperationsvertrag mit dem Trägerverein, wie die Staatskanzlei mitteilte. Bundesweit sind zum Festjahr unter Vorbehalt der Corona-Pandemie rund 1.000 Veranstaltungen geplant. Die Auftaktveranstaltung mit Bundespräsident Frank Walter Steinmeier soll am Sonntag in Köln stattfinden.

Auch ein Schritt gegen Antisemitismus

Weil würdigte die "zahlreichen Zeugnisse" deutsch-jüdischer Kultur in Niedersachsen. "Jüdinnen und Juden haben unsere Geschichte, unsere Kultur und Identität über Jahrhunderte entscheidend mitgeprägt - lange bevor es unser Bundesland überhaupt gegeben hat", erklärte er.

Der leitende Geschäftsführer des Trägervereins, Andrei Kovacs, betonte, der Kooperationsvertrag sei ein "bedeutender Schritt im gemeinsamen Kampf gegen Antisemitismus und ein wichtiger Beitrag für eine Zukunft jüdischen Lebens in Deutschland".

Viele Institutionen machen mit

Niedersachsen wird sich laut Angaben gemeinsam mit jüdischen Gemeinden, Hochschulen, Schulen, Bildungsträgern, Vereinen, Stiftungen, Unternehmen, Kulturschaffenden und insbesondere mit der Villa Seligmann in Hannover am Programm des Festjahres beteiligen. Dort sind untere anderem Konzerte, Lesungen und Ausstellungen geplant. Alle Informationen rund um das Festjahr sind auf der Internetseite www.2021JLID.de zu finden.

Anlass für das Gedenkjahr 2021 ist eine Erwähnung der Kölner jüdischen Gemeinde in einem Edikt des römischen Kaisers Konstantin von 321. Dies gilt als ältester Beleg jüdischen Lebens in Europa nördlich der Alpen.


Stephan Weil / © Michael Kappeler (dpa)
Stephan Weil / © Michael Kappeler ( dpa )
Quelle:
KNA
Mehr zum Thema