Die Landwirtschaft erfülle einen grundlegenden Versorgungsauftrag für die Erzeugung gesunder Lebensmittel und stelle gerade auf dem Land auch immer stärker eine "innovative Säule" der Gesellschaft dar, erklärte Hemel am Dienstag in Köln.
Viele landwirtschaftliche Betriebe seien jedoch durch Strukturwandel hin zur Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft belastet und abhängig von staatlichen Subventionen geworden.
Neues Thesenpapier veröffentlicht
Dazu hat der BKU ein neues Thesenpapier veröffentlicht. Dieses halte in zwölf Punkten wichtige Schritte für eine zukunftsfähige und stärker am Gemeinwohl orientierte Landwirtschaft fest, hieß es.
Darin fordert der Verband unter anderem eine gerechtere Verteilung der finanziellen Lasten. So bräuchten Landwirte dort Entlastung, wo sie rechtliche Normen nachbessern und zugleich Aufwendungen für neue Anforderungen auf sich nehmen müssten, etwa bei der Gestaltung der Nutztierhaltung.
Ebenso sollten Agrarsubventionen und die Vergütung landwirtschaftlich geprägter Zusatzleistungen bedarfsorientiert sein, um auch Kleinbauern gegenüber großen Agrarbetrieben zu stärken.
Unternehmerisches Element stärker in Mittelpunkt rücken
Beim Blick auf die Landwirtschaft müsse das unternehmerische Element stärker im Mittelpunkt stehen. "Klimawandel und Megatrends wie Regionalität und ökologische Ernährungs- und Lebensweise schaffen derzeit neue unternehmerische Möglichkeiten, die es zu nutzen gilt", erklärte Hemel.
Er wies darauf hin, dass Land-, Fisch- und Forstwirtschaft derzeit bereits eine der am stärksten digital operativen Branchen seien.
Zudem verweist der BKU auf soziale Komponenten der Landwirtschaft. So könne sie bei ökologischer Bildung, der Inklusion älterer Menschen, aber auch im Tourismus eine zentrale Rolle einnehmen, etwa durch das Angebot wohnortnaher und regionaler Urlaubsangebote in bäuerlichen Betrieben.