"Den heiligsten Text der jüdisch-christlichen Tradition, und eine der Kirchen meiner Diözese ohne Erlaubnis als Hintergrund für eine Botschaft, die in Widerspruch zu den Lehren Jesu und allem steht, wofür unsere Kirchen stehen", sagte die Bischöfin der Episkopal-Kirche dem Sender CNN.
Auch sei sie "empört", dass der Präsident nicht gebetet habe, als er zur Kirche kam. Er erkenne die Qualen der afroamerikanischen Bevölkerung nicht an, sondern heiße im Gegenteil mit seinem Verhalten noch den Einsatz von Tränengas durch die Sicherheitskräfte gut.
Der Präsident war im Anschluss an eine Rede im Weißen Haus, in der er mit dem Einsatz des US-Militärs gegen die anhaltenden Proteste gedroht hatte, zu der nahe gelegenen anglikanischen Kirche gegangen.
Dort hatte er sich mit einer Bibel ablichten lassen. Im Vorfeld soll es um das Weiße Haus herum zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten gekommen sein. Letztere seien vertrieben worden, um dem Präsidenten den Weg zur Kirche frei zu machen.
Ausgelöst durch den Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz am 25. Mai kam es in den USA in den vergangenen Tagen zu zahlreichen teils gewalttätigen Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt. Zuletzt stellten sich viele US-Kirchenvertreter hinter die Proteste, betonten allerdings auch, dass diese friedlich bleiben müssten. (epd/02.06.2020)