US-Bistum einigt sich mit Missbrauchsopfern

Es gibt Schmerzensgeld

Die Erzdiözese Boston hat sich mit zehn Missbrauchsopfern auf Schmerzensgeldzahlungen in Höhe von rund einer Million US-Dollar geeinigt. Unter Berufung auf den Anwalt der Betroffenen, Mitchell Garabedian, berichtet der "Boston Globe", ein Fall reichte bis in die 1930er Jahre zurück.

Symbolbild Kindesmissbrauch / © Patrick Pleul (dpa)
Symbolbild Kindesmissbrauch / © Patrick Pleul ( dpa )

Im Einzelnen handelt es sich demnach um sieben Personen, die von Priestern der Erzdiözese sexuell missbraucht wurden. In zwei weiteren Fällen geht es um Übergriffe von Geistlichen, die einmal in Boston tätig waren. Zudem regelte das Erzbistum den Missbrauch durch einen Bruder des Karmeliter-Ordens, den dieser vor seiner Übersiedlung in Los Angeles begangen hatte.

Der Sprecher der Erzdiözese, Terrence Donilon, erklärte, die Kirche "fühlt sich verpflichtet, die Fälle von klerikalem Missbrauch in einer mitfühlenden und gerechten Weise zu lösen". Aus prinzipiellen Gründen lehnte er es ab, sich zu Details der einzelnen Fälle zu äußern.

Es treten immer noch Opfer aus dem Dunkeln hervor

Garabedian, der allein rund 1.000 Missbrauchsfälle mit der Erzdiözese regelte, sagte, es träten immer noch Opfer aus dem Dunkeln hervor. "Sie schafften es nicht sich melden, bis sie die innere Kraft dazu fanden, es endlich zu tun".

Die Einigung frischt die Erinnerung an den Missbrauchsskandal auf, den der "Boston Globe" 2002 in einer Artikelserie aufgedeckt hatte. Das Blatt erhielt dafür ein Jahr darauf den Pulitzer-Preis. In diesem Jahr holte das auf der Enthüllung basierende Kino-Drama "Spotlight" den Oscar als bester Film.


Quelle:
KNA