US-Bistum untersucht blutende Hostie

Blutwunder in Salt Lake City?

Die katholische Diözese Salt Lake City untersucht eine vermeintlich blutende Hostie. Als der Priester die Oblate liturgisch korrekt entsorgen wollte, bildeten sich den Angaben zufolge rote Flecken.

Pfarrer beim Brotbrechen / © Harald Oppitz (KNA)
Pfarrer beim Brotbrechen / © Harald Oppitz ( KNA )

Nach Medienberichten vom Donnerstag war die Hostie bei einer Messe irrtümlich an ein Kind ausgeteilt und von einem Angehörigen an den Priester zurückgegeben worden. Als dieser die Oblate, nach katholischer Überzeugung der Leib Christi, in Wasser auflösen wollte, um sie liturgisch korrekt zu entsorgen, bildeten sich den Angaben zufolge rote Verfärbungen.

Laut dem Lokalsender KUTV setzte das Bistum eine Kommission ein, um das Phänomen zu untersuchen. Unter den fünf Mitgliedern ist demnach auch ein Neurobiologe. Die Ergebnisse sollen veröffentlicht werden. Ob der Vatikan über den Vorgang in der Kirche Saint Francis Xavier in Kearns benachrichtigt wurde, war dem Sender zufolge nicht klar. Die Hostie befinde sich inzwischen in Verwahrung beim Generalvikar des Bistums, Colin Bircumshaw.

Blutwunder wurden in der katholischen Kirche im Zuge der eucharistischen Frömmigkeit des Spätmittelalters immer wieder bekannt. Die Nachricht von einem solchen Ereignis im italienischen Bolsena führte 1264 zur Einführung des Fronleichnamsfestes; dieses hat die Verehrung Jesu Christi in der geweihten Hostie zum Gegenstand. Naturwissenschaftliche Erklärungen sehen das Bakterium Serratia marcescens als Ursache für die roten Flecken an.


Quelle:
KNA