US-Juden ehren Angela Merkel

Merkel erhält die Auszeichnung, den Menorah genannten siebenarmigen Leuchter aus Glas mit einem Relief, das künstlerisch das Licht der Sonne darstellt, am Donnerstag im Kanzleramt von AJC-Geschäftsführer David A. Harris und einer Delegation der Vereinigung.



Die undotierte Auszeichnung wird nur Regierungschefs oder Staatsoberhäuptern zuerkannt und wurde seit 2005 in unregelmäßigen Abständen vier Mal verliehen. Zu den bisherigen Trägern zählen der frühere US-Präsident Bill Clinton und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy. Harris kommt mit einer größeren Delegation von Vorstand und Stiftungsrat des AJC in die deutsche Hauptstadt und wird nach dessen Angaben auch mit Bundespräsident Christian Wulff, Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP), dem Staatsminister im Auswärtigen Amt, Werner Hoyer (FDP), sowie SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier zusammenkommen. Von Berlin aus werde die AJC-Delegation nach Paris weiterreisen und Sarkozy treffen.



Nicht die erste Auszeichnung

Es ist nicht die erste jüdische Auszeichnung für Merkel: 2007 ehrte der Zentralrat der Juden die Kanzlerin mit dem "Leo-Baeck-Preis", im Jahr darauf erhielt sie eine Medaille der jüdischen Organisation B"nai B"rith. Die ehemalige Zentralratspräsidentin Charlotte Knobloch bezeichnete Merkel als "Freundin des jüdischen Volkes". Israels Premier Ehud Olmert hob ihre "Freundschaft, ihre tiefe Verbindung zum jüdischen Volk und zum Staat Israel" hervor.



Das 1906 in den USA gegründete American Jewish Committee setzt sich nach eigener Darstellung für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Pluralismus und gegenseitigen Respekt über ethnische, religiöse und nationale Grenzen hinweg ein. Es unterhält neben der Zentrale in New York und zahlreichen weiteren Büros in den USA sieben Repräsentanzen in aller Welt.