US-Kirche veranstaltet Schießtraining für Pastoren

Für den Schutz der Gläubigen?

Im US-amerikanischen Indiana bietet nun eine Kirche ein Schießtraining für Pastoren aus mehreren Bundesstaaten an. Der Grund: Sie sollen im Notfall Kirchgänger vor Angreifern schützen.

Symbolbild: Schießtraining  / © Rainer Jensen (dpa)

Hunderte Menschen waren im November zu einer Andacht in einer Kirche im texanischen Sutherland Springs zusammengekommen, als ein Attentäter in das Gotteshaus eindrang und 26 Gläubige erschoss – es war eine der schlimmsten Attacken auf Kirchgänger in den USA. Der mutmaßliche Täter wurde später tot aufgefunden.

Mit Blick auf dieses Attentat in der Baptistenkirche in Texas will nun die Pfingstkirche First Bible Apostolics in Indianapolis in Indiana künftig mit Waffengewalt vorbeugen. Sie bietet ein Schießtraining für Pastoren aus mehreren Bundesstaaten an. Das "Seminar" soll laut einem Bericht des Regionalsenders Fox 59 an diesem Montag stattfinden. Ziel sei es, den Geistlichen beizubringen, wie sie bei einem bewaffneten Angriff auf ihre Kirchengemeinden reagieren könnten.

"Auf jede Situation vorbereitet"

"Noch vor fünf Jahren wäre ein solcher Lehrgang für eine Kirche undenkbar gewesen", sagte Pastor Ben Smith, Organisator des Trainings. Doch nun müsse man "auf jede Situation vorbereitet" sein. "Wir wissen nicht, was noch alles passieren wird", so Smith.

Denn klar ist nach Texas, dass sich an dem Waffenrecht in den USA nichts ändern wird. US-Präsident Donald Trump äußerte sich nach dem Massaker in Texas, dass er vorerst weiter keine Veranlassung sieht, über eine Änderung des Waffenrechts in Amerika nachzudenken. Seit dem 15. Dezember 1791 ist für jeden Amerikaner verfassungsrechtlich garantiert, eine Waffe besitzen zu dürfen.

Die katholischen Bischöfe der USA haben nach dem Attentat in Texas im November bereits eine umfassende gesellschaftliche Debatte über Waffengewalt gefordert. Die jüngsten Ereignisse zeigten erneut, welchen Schaden Waffen in den Händen von Personen anrichten könnten, die damit Gewalt ausüben wollten, heißt es in einer Mitteilung der US-Bischofskonferenz.


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