Dieser hatte das Amt nach nur vier Monaten im September 2021 zugunsten eines Ministerpostens in Griechenland aufgegeben. Das teilte die EU-Kommission in Brüssel mit.
Die Vertretung der katholischen Bischöfe bei der EU mahnte anlässlich der Ernennung mehr Geld und Personal für den Sondergesandten an.
COMECE beglückwünscht van Daele
Der aus den Niederlanden stammende van Daele diente nach verschiedenen diplomatischen Posten in Europa und bei den Vereinten Nationen in New York unter anderem an der Spitze des Kabinetts von Herman Van Rompuy, als dieser Präsident des Europäischen Rates war, und zuletzt von 2013 bis 2017 als Kabinettschef des belgischen Königs Philippe.
Der Vorsitzende der Kommission COMECE, die die Interessen der katholischen Bischofskonferenzen in Brüssel vertritt, Kardinal Jean-Claude Hollerich, beglückwünschte van Daele zu seiner neuen Aufgabe. Zugleich rief er die EU-Kommission auf, ihn mit "angemessenen Ressourcen und einem klar definierten Auftrag" auszustatten. Früheren Amtsinhabern gelang es laut COMECE, mit dem Hinweis auf Missstände die Lage von Angehörigen religiöser Minderheiten zu verbessern, die unter Diskriminierung, Intoleranz und teils auch Verfolgung litten.
Posten 2016 ins Leben gerufen worden
Die Funktion eines Sonderbeauftragten zur Förderung der Religions- und Glaubensfreiheit außerhalb der EU war 2016 vor dem Hintergrund der Gräueltaten der Miliz "Islamischer Staat" (IS) an Minderheiten ins Leben gerufen worden. Nach einer ersten Besetzung durch den Slowaken Jan Figel blieb die Stelle eineinhalb Jahre vakant, dann erneut 15 Monate nach dem Rücktritt von Stylianides.
EU-Vizepräsident Margaritis Schinas, dem der Sonderbeauftragte untersteht, hatte bereits im Januar eine Neubesetzung angekündigt.
Als Kandidat galt zeitweise der italienische Christdemokrat Mario Mauro, der zuvor eine ähnliche Funktion bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) bekleidet hatte.